Granatapfelsorbet

Granatapfelsorbet

13. Januar 2013

Sorbetto di Melagrana, so der klingende italienische Name. Es erfordert etwas Mühe, um an den Saft des Granatapfels zu kommen, versteckt sich dieser doch gut geschützt in den Körnern im Inneren.

Die Frucht stammt ursprünglich aus Persien und gehört dort zu vielen Rezepten dazu. Meine erste Berührung mit Granatäpfeln hatte ich während meines Studiums, als ich mit ein paar Studienkollegen bei unserem iranischen Kommilitonen zum Essen eingeladen war. Zurückblickend bewundere ich Mahdiars Mut immer mehr, ohne jegliche Deutsch- oder Englischkenntnisse ein Studium der Wirtschaftsinformatik in Deutschland zu beginnen. Dabei unterlag er den selben Bestimmungen wie alle anderen Studenten auch, innerhalb einer bestimmten Zeit das Studium abgeschlossen zu haben. Er hat’s geschafft, trotz der sprachlichen Barrieren das Studium erfolgreich abzuschließen, wohl weil er nie eine Frage für sich behalten hat. Von ihm habe ich gelernt, dass es wahrlich keine Schande ist, nachzufragen wenn ich etwas nicht verstanden hatte – auch auf die Gefahr hin, die Lacher auf seiner Seite zu haben.

Ich erinnere mich noch gut an eine Mathematik-Vorlesung, als sich der Professor in Matrizen erging. In einem Beispiel benutze er sich selbst als Protagonist seiner eigenen Erklärung und schrieb seinen Vornamen an die Tafel. Dort stand in typischen Professor-Lettern “Gerhard”. Mahdiar meldete sich und fragte: “Was ist Gerhard?” – worauf er natürlich einen brüllenden Audimax erntete und einigermaßen irritiert in die Runde blickte. Der Professor – einer der besten, die ich genießen durfte – klärte Mahdiar in aller Seelenruhe auf, wonach mein persischer Freund schallend in das allgemeine Gelächter einstimmte. Leider habe ich Mahdiar etwas aus den Augen verloren und keinen Kontakt mehr zu ihm, aber er wird seinen Weg gegangen sein.

Mahdiar kochte damals nach seiner Aussage klassisch persisch – es gab Lamm, dazu einen fantastischen Reis, der mit Granatapfelkernen verfeinert war. Für mich war das eine kleine Geschmacksexplosion. Seither verwende ich Granatapfelkerne regelmäßig und in den letzten beiden Jahren vor allem zu Rosenkohlgemüse als Beilage zu Fleisch- oder Fischgerichten.

Das Granatapfelsorbet ist das nächste Eis-Rezept, welches ich aus dem fantastischen Kochbuch “Eis für Genießer” von Linda Tubby zubereitet habe. Das Sorbet hat einen intensiven, säuerlichen Geschmack. Mir war es fast schon zu sauer, weshalb ich das nächste Mal wohl eher 150 g Zucker verwenden werde.

Rezept

Zutaten für das Granatapfelsorbet (Für etwa 6 Portionen):

  • 150 g Zucker
  • 100 ml Wasser
  • 600 ml Granatapfelsaft (Etwa 6 Granatäpfel)

Zubereitung:

1 Wasser und Zucker in einen Topf geben und erhitzen, bis sich der Zucker gelöst hat. Den Sirup abkühlen lassen.

2 Die Granatäpfel aufbrechen. Dann den Saft auspressen, was etwas Kraft und Geduld erfordert. Den Saft durch ein Sieb abseihen und zum Sirup geben, gut vermischen.

3 In einer Eismaschine etwa 40 Minuten gefrieren.

Quelle: “Eis für Genießer” von Linda Tubby

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Sorbetto di Melagrana, so der klingende italienische Name. Es erfordert etwas Mühe, um an den Saft des Granatapfels zu kommen, versteckt sich dieser doch gut geschützt in den Körnern im Inneren.

Die Frucht stammt ursprünglich aus Persien und gehört dort zu vielen Rezepten dazu. Meine erste Berührung mit Granatäpfeln hatte ich während meines Studiums, als ich mit ein paar Studienkollegen bei unserem iranischen Kommilitonen zum Essen eingeladen war. Zurückblickend bewundere ich Mahdiars Mut immer mehr, ohne jegliche Deutsch- oder Englischkenntnisse ein Studium der Wirtschaftsinformatik in Deutschland zu beginnen. Dabei unterlag er den selben Bestimmungen wie alle anderen Studenten auch, innerhalb einer bestimmten Zeit das Studium abgeschlossen zu haben. Er hat’s geschafft, trotz der sprachlichen Barrieren das Studium erfolgreich abzuschließen, wohl weil er nie eine Frage für sich behalten hat. Von ihm habe ich gelernt, dass es wahrlich keine Schande ist, nachzufragen wenn ich etwas nicht verstanden hatte – auch auf die Gefahr hin, die Lacher auf seiner Seite zu haben.

Ich erinnere mich noch gut an eine Mathematik-Vorlesung, als sich der Professor in Matrizen erging. In einem Beispiel benutze er sich selbst als Protagonist seiner eigenen Erklärung und schrieb seinen Vornamen an die Tafel. Dort stand in typischen Professor-Lettern “Gerhard”. Mahdiar meldete sich und fragte: “Was ist Gerhard?” – worauf er natürlich einen brüllenden Audimax erntete und einigermaßen irritiert in die Runde blickte. Der Professor – einer der besten, die ich genießen durfte – klärte Mahdiar in aller Seelenruhe auf, wonach mein persischer Freund schallend in das allgemeine Gelächter einstimmte. Leider habe ich Mahdiar etwas aus den Augen verloren und keinen Kontakt mehr zu ihm, aber er wird seinen Weg gegangen sein.

Mahdiar kochte damals nach seiner Aussage klassisch persisch – es gab Lamm, dazu einen fantastischen Reis, der mit Granatapfelkernen verfeinert war. Für mich war das eine kleine Geschmacksexplosion. Seither verwende ich Granatapfelkerne regelmäßig und in den letzten beiden Jahren vor allem zu Rosenkohlgemüse als Beilage zu Fleisch- oder Fischgerichten.

Das Granatapfelsorbet ist das nächste Eis-Rezept, welches ich aus dem fantastischen Kochbuch “Eis für Genießer” von Linda Tubby zubereitet habe. Das Sorbet hat einen intensiven, säuerlichen Geschmack. Mir war es fast schon zu sauer, weshalb ich das nächste Mal wohl eher 150 g Zucker verwenden werde.

Rezept

Zutaten für das Granatapfelsorbet (Für etwa 6 Portionen):

  • 150 g Zucker
  • 100 ml Wasser
  • 600 ml Granatapfelsaft (Etwa 6 Granatäpfel)

Zubereitung:

1 Wasser und Zucker in einen Topf geben und erhitzen, bis sich der Zucker gelöst hat. Den Sirup abkühlen lassen.

2 Die Granatäpfel aufbrechen. Dann den Saft auspressen, was etwas Kraft und Geduld erfordert. Den Saft durch ein Sieb abseihen und zum Sirup geben, gut vermischen.

3 In einer Eismaschine etwa 40 Minuten gefrieren.

Quelle: “Eis für Genießer” von Linda Tubby

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15 Comments

  1. Timo und Manja 13. Januar 2013 at 13:14 - Reply

    Super Lecker!

  2. Christin 13. Januar 2013 at 16:01 - Reply

    Ui das sieht lecker aus! Und die Zubereitung scheint ja auch schnell zu gehen :-)

  3. Irene 13. Januar 2013 at 20:47 - Reply

    Welch Farbe! Ich mag wenn es sauer ist ;-)

  4. Anna 14. Januar 2013 at 01:10 - Reply

    Unglaublich diese Farbe! Im Moment ist mir zwar zu kalt für ein Sorbet, aber die Präsentation ist so schön, dass sie zum Ausprobieren verlockt.

    Liebe Grüße
    Anna

    • Uwe 14. Januar 2013 at 08:51 - Reply

      @Timo und Manja: Jau, war’s! Nur eben ein wenig sauer…

      @Christin: Ja, das geht fix wenn Du die 40 Minuten in der Eismaschine nicht berücksichtigst…

      @Irene: Die Farbe hat mich auch begeistert, das leuchtet ungemein. Und wenn Du sauer magst, so ist das Sorbet wirklich was für Dich!

      @Anna: Ich bin ein antizyklischer Typ ^^ – ich trage meine dicken Pullis auch erst im Sommer. Ich habe mir die Eismaschine erst im Spätherbst gekauft, so dass ich jetzt einfach ausprobieren _muss_…

  5. Le bonheur goûteux 14. Januar 2013 at 19:13 - Reply

    Kann mich nur anschließen, sehr schöne Präsentation, tolle Farbe und tolles Foto! Ich krieg sofort Lust auf so ein Sorbet.

    • Uwe 14. Januar 2013 at 21:21 - Reply

      Danke Dir :)

  6. julien 15. Januar 2013 at 16:30 - Reply

    Ja die Farbe ist wirklich ganz toll! Würde echt gern wissen wie es schmeckt.
    Ich werd mir die nächsten Tage wohl auch ein Sorbet machen :-D

    Liebe Grüße

    Julien

  7. Asian food fusion 20. Januar 2013 at 14:47 - Reply

    muss mich den anderen anschliessen; ganz toll und sobald es etwas wärmer ist, wird das ganz schnell nachgekocht!!

    • Uwe 21. Januar 2013 at 22:56 - Reply

      Na, dann hoffen wir mal dass es nicht mehr so lange dauert bis zum Sommer… ;)

  8. Marcel 30. Januar 2013 at 16:27 - Reply

    Hm, köstlich :) Könnte man auch jetzt schon futtern ^^

    VG
    Marcel

    • Uwe 30. Januar 2013 at 20:49 - Reply

      Marcel, das geht immer :D

  9. Marcel 5. Februar 2013 at 00:53 - Reply

    Probiere ich mal aus Uwe :) Lieben Dank, meiner Freundin gefällt es schonmal. *Die Farbe machts ;)*

    • Uwe 6. Februar 2013 at 16:15 - Reply

      @Marcel: Musst aufpassen, dass es nicht zu sauer wird, gell!

  10. Evelyn 6. Juli 2015 at 21:08 - Reply

    Oh das sieht köstlich aus. Ob es wohl geht die Körner im Blender zu mixen und diese dann zu passieren um an den Saft zu kommen?

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