Kardamom-Aprikosen-Scones

Kardamom-Aprikosen-Scones

9. November 2014

Freunde des gepflegten Easy Sunday Morning, aufgemerkt: Wenn Ihr im Winter den morgendlichen Gang zum Bäcker aus Gründen vermeiden und dennoch nicht auf leckere Brötchen verzichten wollt, kann Euch nun geholfen werden.

Dass ich mich nicht zu den großen Bäckern zähle, möchte ich nun wirklich nicht mehr weiter bemühen. Bei der für meine Verhältnisse unglaublichen Masse an Gebäck und Kuchen in den letzten Wochen nimmt mir das auch niemand mehr ab. Und bei jedem Beitrag damit zu kokettieren bringt auch niemand weiter, abgesehen davon, dass es mir nur Euer Augenrollen einbringt. Und damit ist ja auch niemandem geholfen. Also ja, ich oute mich: Ich finde langsam Gefallen daran. Es macht mir Spaß. Ich beginne, ein wenig mehr zu verstehen. Und ich habe Lust darauf, mehr zu verstehen. Lutz’ „Brotbackbuch” und das Werk „Tartine Bread“ von Chad Robertson wurden schon entstaubt und aus dem Glauben gerissen, nur Zierde in meinem Bücherregal zu sein.

Ein wenig Schuld daran ist wohl auch die Berichterstattung rund um das „Foodcamp Franken“, das vor zwei Wochen in Nürnberg und Umgebung stattfand. Aus Zeitgründen konnte ich leider nur einen von vier tollen Tagen selbst dabei sein und kreuz und quer durch Franken auf der Suche nach kleinen Manufakturen leidenschaftlicher Food-Aficionados reisen.

Der Freibäcker Arnd Erbel

Das „Foodcamp Franken“ brachte auf Initiative der Bayern Tourismus Marketing GmbH über 20 Food-Blogger zusammen und wusste, diesen Schmelztiegel kulinarischer Verrücktheit in einem Vier-Tage-Programm elaboriert zu nutzen. So wurde die Brauerei von Andreas Gänstaller besucht, dessen Biere weltweit zu den besten zählen und der seine unglaublich leckeren Kreationen nur in das Ausland verkauft, weil die Biere für den deutschen Markt wohl zu speziell sind. Das hat zur Folge, dass Horden amerikanischer und australischer Bierfans in das Outback der fränkischen Schweiz reisen, nur um vor Ort vom köstlichen Gebräu kosten zu dürfen. Beeindruckend. Und beeindruckend lecker.

Neben der Brauerei waren der Besuch einer Metzgerei, eines Weingutes, des Food-Truck Treffens Franken, des Essigbrätleins, einer klassisch fränkischen Karpfen-Wirtschaft und eben ein Stop bei Arnd Erbels Bäckerei auf dem Programm. Arnd Erbel bezeichnet sich als Freibäcker und betrachtet es als eine Selbstverständlichkeit, dass er nur mit besten Bio-Produkten aus der Region, viel Zeit und ausschließlich mit natürlichen Zutaten seine köstlichen Backwaren zubereitet. Das ist für ihn so selbstverständlich, dass er es auch nirgends thematisiert, er tut es einfach. Leider konnte ich bei diesem Programmpunkt nicht selbst dabei sein, die Berichterstattung meiner Food-Blogger-Kollegen allein hat ausgereicht, das Interesse an guten Backwaren und dem Handwerk zu nähren. Ihr werdet also in der nächsten Zeit mehr Gebackenes auf HighFoodality erwarten können. Aber keine Angst: Auf Cupcakes werde ich auch weiterhin verzichten…

Schön…aber was ist nun mit den Kardamom-Aprikosen-Scones?

Weil nun November ist, habe ich meine Winter-Kochbücher aus dem Sommerschlaf geholt und durchgeblättert. Nachdem ich von Yvette van Bovens Kardamom-Kuchen mit ganzen Birnen schon so begeistert war und generell die zitronig-pfeffrige Note von Kardamom unglaublich gern mag, sind mir die Kardamom-Orangen-Scones im Frühstückskapitel sofort ins Auge gesprungen.

Mangels Orangenkonfitüre habe ich diese durch Aprikosenmarmelade von meiner Schwiegermutter ersetzt und Kardamom-Aprikosen-Scones daraus gemacht. Die Scones sind sehr, sehr einfach zubereitet und schnell auf dem Tisch: Nach etwa 40 Minuten inklusive backen stehen aromatisch duftende Gebäckstücke auf dem Tisch. Noch lauwarm. Yummy.

Auch hier gilt: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die Scones können beliebig variiert werden: Von der Zugabe anderer Gewürze (Was ist z. B. mit Anis, Zimt oder Zitronenschale?) über Füllungen (ganze, kleine Birnen, Pflaumen oder Hiffenmark machen sich bestimmt super) bis hin zu Glasuren (wie wäre es mit weißer Schokolade, Blutorangen oder Cassis?) ist alles möglich. Los geht’s…

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag!

Kardamom-Aprikosen-Scones

Rezept

Dauer: Etwa 40 Minuten

Zutaten für die Kardamom-Aprikosen-Scones (Für etwa 10 Scones):

  • 500 g Mehl (550er)
  • 1 Pckg. Backpulver
  • 40 g Butter
  • 60 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 250 ml Milch
  • 60 g Aprikosenmarmelade
  • 1 TL Kardamom (gemahlen)

Für die Glasur:

  • 6 EL Aprikosenmarmelade
  • 3 EL Wasser
  • 1 TL Kardamom (gemahlen)

Zubereitung:

1 Mehl, Backpulver und Salz vermischen. Die Butter flöckchenweise zugeben und alles relativ schnell mit einem Knethaken vermischen, bis der Teig bröselig ist. Dann Milch, Kardamom und Marmelade zugeben und schnell zu einem glatten Teig verarbeiten. Nicht zu lange rühren, sonst werden die Scones nicht locker (sagt Yvette)!

2 Den Backofen auf 230°C vorheizen.

3 Den Teig ausrollen, bis er ca. 1,5 cm hoch ist. Mit einem Glas mit einem Durchmesser von etwa 6 cm Ringe ausstechen, bis der Teig aufgebraucht ist. Teiglinge auf ein Blech mit Backpapier auslegen und etwa 15 Minuten zugedeckt gehen lassen.

4 Scones etwa 12 bis 15 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.

5 Für die Glasur Marmelade, Wasser und Kardamom erhitzen und gut verrühren. Auf die warmen Scones verteilen und ein paar Minuten auskühlen lassen.

Quelle: „Home Made Winter“ von Yvette van Boven. Eine ausführliche Rezension gibt es hier.

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Freunde des gepflegten Easy Sunday Morning, aufgemerkt: Wenn Ihr im Winter den morgendlichen Gang zum Bäcker aus Gründen vermeiden und dennoch nicht auf leckere Brötchen verzichten wollt, kann Euch nun geholfen werden.

Dass ich mich nicht zu den großen Bäckern zähle, möchte ich nun wirklich nicht mehr weiter bemühen. Bei der für meine Verhältnisse unglaublichen Masse an Gebäck und Kuchen in den letzten Wochen nimmt mir das auch niemand mehr ab. Und bei jedem Beitrag damit zu kokettieren bringt auch niemand weiter, abgesehen davon, dass es mir nur Euer Augenrollen einbringt. Und damit ist ja auch niemandem geholfen. Also ja, ich oute mich: Ich finde langsam Gefallen daran. Es macht mir Spaß. Ich beginne, ein wenig mehr zu verstehen. Und ich habe Lust darauf, mehr zu verstehen. Lutz’ „Brotbackbuch” und das Werk „Tartine Bread“ von Chad Robertson wurden schon entstaubt und aus dem Glauben gerissen, nur Zierde in meinem Bücherregal zu sein.

Ein wenig Schuld daran ist wohl auch die Berichterstattung rund um das „Foodcamp Franken“, das vor zwei Wochen in Nürnberg und Umgebung stattfand. Aus Zeitgründen konnte ich leider nur einen von vier tollen Tagen selbst dabei sein und kreuz und quer durch Franken auf der Suche nach kleinen Manufakturen leidenschaftlicher Food-Aficionados reisen.

Der Freibäcker Arnd Erbel

Das „Foodcamp Franken“ brachte auf Initiative der Bayern Tourismus Marketing GmbH über 20 Food-Blogger zusammen und wusste, diesen Schmelztiegel kulinarischer Verrücktheit in einem Vier-Tage-Programm elaboriert zu nutzen. So wurde die Brauerei von Andreas Gänstaller besucht, dessen Biere weltweit zu den besten zählen und der seine unglaublich leckeren Kreationen nur in das Ausland verkauft, weil die Biere für den deutschen Markt wohl zu speziell sind. Das hat zur Folge, dass Horden amerikanischer und australischer Bierfans in das Outback der fränkischen Schweiz reisen, nur um vor Ort vom köstlichen Gebräu kosten zu dürfen. Beeindruckend. Und beeindruckend lecker.

Neben der Brauerei waren der Besuch einer Metzgerei, eines Weingutes, des Food-Truck Treffens Franken, des Essigbrätleins, einer klassisch fränkischen Karpfen-Wirtschaft und eben ein Stop bei Arnd Erbels Bäckerei auf dem Programm. Arnd Erbel bezeichnet sich als Freibäcker und betrachtet es als eine Selbstverständlichkeit, dass er nur mit besten Bio-Produkten aus der Region, viel Zeit und ausschließlich mit natürlichen Zutaten seine köstlichen Backwaren zubereitet. Das ist für ihn so selbstverständlich, dass er es auch nirgends thematisiert, er tut es einfach. Leider konnte ich bei diesem Programmpunkt nicht selbst dabei sein, die Berichterstattung meiner Food-Blogger-Kollegen allein hat ausgereicht, das Interesse an guten Backwaren und dem Handwerk zu nähren. Ihr werdet also in der nächsten Zeit mehr Gebackenes auf HighFoodality erwarten können. Aber keine Angst: Auf Cupcakes werde ich auch weiterhin verzichten…

Schön…aber was ist nun mit den Kardamom-Aprikosen-Scones?

Weil nun November ist, habe ich meine Winter-Kochbücher aus dem Sommerschlaf geholt und durchgeblättert. Nachdem ich von Yvette van Bovens Kardamom-Kuchen mit ganzen Birnen schon so begeistert war und generell die zitronig-pfeffrige Note von Kardamom unglaublich gern mag, sind mir die Kardamom-Orangen-Scones im Frühstückskapitel sofort ins Auge gesprungen.

Mangels Orangenkonfitüre habe ich diese durch Aprikosenmarmelade von meiner Schwiegermutter ersetzt und Kardamom-Aprikosen-Scones daraus gemacht. Die Scones sind sehr, sehr einfach zubereitet und schnell auf dem Tisch: Nach etwa 40 Minuten inklusive backen stehen aromatisch duftende Gebäckstücke auf dem Tisch. Noch lauwarm. Yummy.

Auch hier gilt: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die Scones können beliebig variiert werden: Von der Zugabe anderer Gewürze (Was ist z. B. mit Anis, Zimt oder Zitronenschale?) über Füllungen (ganze, kleine Birnen, Pflaumen oder Hiffenmark machen sich bestimmt super) bis hin zu Glasuren (wie wäre es mit weißer Schokolade, Blutorangen oder Cassis?) ist alles möglich. Los geht’s…

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag!

Kardamom-Aprikosen-Scones

Rezept

Dauer: Etwa 40 Minuten

Zutaten für die Kardamom-Aprikosen-Scones (Für etwa 10 Scones):

  • 500 g Mehl (550er)
  • 1 Pckg. Backpulver
  • 40 g Butter
  • 60 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 250 ml Milch
  • 60 g Aprikosenmarmelade
  • 1 TL Kardamom (gemahlen)

Für die Glasur:

  • 6 EL Aprikosenmarmelade
  • 3 EL Wasser
  • 1 TL Kardamom (gemahlen)

Zubereitung:

1 Mehl, Backpulver und Salz vermischen. Die Butter flöckchenweise zugeben und alles relativ schnell mit einem Knethaken vermischen, bis der Teig bröselig ist. Dann Milch, Kardamom und Marmelade zugeben und schnell zu einem glatten Teig verarbeiten. Nicht zu lange rühren, sonst werden die Scones nicht locker (sagt Yvette)!

2 Den Backofen auf 230°C vorheizen.

3 Den Teig ausrollen, bis er ca. 1,5 cm hoch ist. Mit einem Glas mit einem Durchmesser von etwa 6 cm Ringe ausstechen, bis der Teig aufgebraucht ist. Teiglinge auf ein Blech mit Backpapier auslegen und etwa 15 Minuten zugedeckt gehen lassen.

4 Scones etwa 12 bis 15 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.

5 Für die Glasur Marmelade, Wasser und Kardamom erhitzen und gut verrühren. Auf die warmen Scones verteilen und ein paar Minuten auskühlen lassen.

Quelle: „Home Made Winter“ von Yvette van Boven. Eine ausführliche Rezension gibt es hier.

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3 Comments

  1. Torsten 16. November 2014 at 16:50 - Reply

    Oh, die klingen ziemlich lecker. Werde ich auch mal ausprobieren. Wie lange halten die sich? Kann man die am Abend vorher schon zubereiten, ohne dass sie am nächsten Morgen steinhart sind?

    • Uwe 17. November 2014 at 10:08 - Reply

      Hallo Torsten! Ich habe die Scones gebacken und gleich vernichtet. Eine “Über-Nacht-Erfahrung” habe ich somit leider nicht. Ich habe die übrigen Scones eingefroren, aber auch noch nicht wieder aufgetaut. Mit Burger Buns funktioniert das allerdings prächtig. Ich rate Dir, den Teig vorzubereiten und am Tag des Verzehrs frisch zu backen.

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