Im pulsierenden Stadtteil Užupis in Vilnius liegt Gaspar’s, ein Restaurant, das mit seiner kreativen Fusion-Küche frischen Wind in die kulinarische Szene der Stadt bringt.

Gaspar’s kombiniert geschickt die Aromen und Techniken der modernen europäischen Küche mit Einflüssen aus Indien, was zu einer spannenden und abwechslungsreichen Speisekarte führt. Die gemütliche, moderne Atmosphäre des Restaurants lädt die Gäste ein, sich zu entspannen und die Reise durch verschiedene Geschmackserlebnisse zu genießen.

Die Philosophie von Gaspar’s basiert auf der Verwendung frischer, hochwertiger Zutaten, die sorgfältig ausgewählt werden, um die Qualität der Gerichte zu gewährleisten. Saisonale Produkte und lokale Spezialitäten spielen eine wichtige Rolle, während exotische Gewürze und Zubereitungsmethoden aus der indischen Küche für überraschende Akzente sorgen. Diese Verbindung von regionalen Zutaten und internationalen Aromen macht Gaspar’s zu einem besonderen Ort, an dem Tradition und Innovation harmonisch zusammenfinden.

Der kreative Kopf: Chefkoch Gaspar Fernandes

Chefkoch Gaspar Fernandes ist das Herz und die Seele des Restaurants. Aufgewachsen in Goa und ausgebildet in Großbritannien, bringt er seine vielfältigen kulturellen Einflüsse in jedes Gericht ein. Fernandes’ Küche ist geprägt von seiner Leidenschaft für frische, authentische Zutaten und seiner Kreativität, mit der er traditionelle Rezepte neu interpretiert.

Er versteht es, den natürlichen Geschmack der Zutaten hervorzuheben und sie mit indischen Gewürzen zu verfeinern, um den Gästen ein unvergessliches Geschmackserlebnis zu bieten. Mit seinem einzigartigen Ansatz hat sich Gaspar Fernandes einen festen Platz in der kulinarischen Szene von Vilnius erarbeitet und lockt Feinschmecker an, die auf der Suche nach neuen und inspirierenden Geschmackserlebnissen sind.

Die Gerichte

Im Gaspar’s kannst Du entweder ein Tasting-Menü vorbestellen oder Gerichte von der Karte auswählen.

Die gepökelten Sardinen kommen mit einer Tomatensalsa, die zwar würzig, aber nicht zu scharf abgeschmeckt ist. Der Sud besitzt eine schöne Säure, in Summe ist das Gericht sehr harmonisch und mutig gewürzt. Dieser Aspekt zieht sich durch alle Gerichte, die ich an diesem Abend probiere – die Teller sind allesamt gut und kräftig abgeschmeckt und immer harmonisch.

Das trifft auch auf die “neuen Kartoffeln” zu, die mit Pfifferlingen, einer Comté-Sauce, Kohlrabichutney, Bröseln vom Dillbrot und Ossetra-Kaviar serviert werden. Die Kartoffeln waren vorgegart und wieder aufgewärmt, was schade ist, denn das schmeckt man. Die Textur der Kartoffeln verändert sich, sie schmecken zudem etwas metallisch. Das kann man technisch sicher besser lösen. Ein schöner Gang, besonders das Kohlrabichutney fand ich inspirierend.

Die Venusmuscheln sind mit einer klassischen Aromatik zubereitet, das Team verwendet – und da bleiben sie sich und ihrer Fusion-Küche treu – Knoblauch, Chili und Yuzu-Saft.

Die Makrele – Makrelen sind “in” in Vilnius – ist gegrillt und gepökelt. Die Aromatik kommt von einer Currymischung aus Goa, was dem Gericht eine schöne Schärfe und Tiefe verleiht. Die Säure wird von fermentierten und gegrillten Stachelbeeren geliefert, dazu gibt es eingelegten Meerfenchel.

Das Tomatencurry hatte ich mir anders vorgestellt. Irgendwie rustikaler, es kommt aber ein sehr feiner Gang. Der Curry-Geschmack kommt aus einem famos abgeschmecktem Saucenspiegel, schön scharf und das ganze Gericht umarmend. Darauf finden sich scharf gebratene Bohnen, Erbsen, Saubohnen und weiteres Gemüse. Mein Highlight des Abends, davon hätte ich gerne mehr gehabt.

Fazit

Das Gaspar’s liefert gehobene Gerichte in angenehmer Atmosphäre mit einem tollen Service. Die Gerichte von der Karte rechtfertigten für mich im direkten Vergleich mit dem “Nineteen18” nicht die Auszeichnung “Bestes Restaurant Litauens”, hier ist das Sternerestaurant für handwerklich und geschmacklich eine andere Liga. Es kann sein, dass das “Tasting Menu” im Gaspar’s dieser Auszeichnung gerecht wird, entsprechende Stimmen habe ich während meines Aufenthaltes in Vilnius immer wieder gehört.

Allein wegen des Tomatencurrys würde ich aber wiederkommen – im Gaspar’s lässt sich ein schöner, ungezwungener Abend verbringen.