Schoko-Praliné-Tarte mit Whisky [Interview]

Schoko-Praliné-Tarte mit Whisky [Interview]

21. Dezember 2014

Anzeige. Dieser Artikel beinhaltet Werbung (Was bedeutet das?).

„Was? Du bist jetzt auch in der Patisserie unterwegs?“ fragte eine Blogger-Kollegin staunend, als sie eben jenes Foto in einer Kulinarik-Gruppe auf Facebook sah. Nun ja, wenn Patisserie so einfach von der Hand geht wie dieses Rezept, dann schon. Für ausschweifendere Ausflüge fehlen mir noch 7-8 Schüsseln in meinem Sortiment.

Die Geschichte der Schoko-Praliné-Tarte ist schnell erzählt: Sahne wird erwärmt, mit ordentlich Schokolade vermischt, mit Butter aufgelockert und mit Zimt, Chili, Vanille und Tonkabohne gewürzt. Ein wenig Eigelb sorgt für Konsistenz und Bindung, die Kühle des heimischen Kühlschranks dafür, dass die Tarte über Nacht fest wird und dass am nächsten Tag viele „Ahhhhs“ und „Ohhhhs“ über die Lippen der Gäste wandern.

Was allerdings nicht so schnell erzählt ist, ist die Geschichte des Food-Pairings: Die Schoko-Praliné-Tarte harmoniert nämlich wunderbar mit einem torfigen Single Malt. Das ist keine Ausnahme: Dass Whisky mit Schokolade funktioniert, ist kein Geheimnis mehr und erfreut immer mehr Liebhaber der einen oder anderen Richtung mit tollem Aromenspiel.

Ich habe die Schoko-Praliné-Tarte gezielt dem „The Ardmore Legacy“ zur Seite gestellt, einem getorften Single Malt aus den Highlands in Schottland. Die in der Tarte enthaltenen Aromen von Vanille und Zimt finden sich auch im sensorischen Profil des Whiskys wieder: Dieses reicht von Noten cremiger Vanille und süßem Honig bis hin zu Zimt und den rauchigen Aromen, die durch die Zugabe von Torf während der Trocknungsphase der Gerste nach dem Keimen erzeugt werden.

Ein milder Einstieg in die Welt torfiger Single Malts

Ende November lud ich zwei Handvoll Blogger zusammen mit Beam Deutschland nach Frankfurt am Main zu einem exklusiven Tasting von „The Ardmore Legacy” ein. Durch die Veranstaltung führte Jens Rosenberg, der als anerkannter Experte seit vielen Jahren Tastings organisiert und durchführt.

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Da gerade „The Ardmore Legacy“ durch seine Milde ein angenehmer Einstieg in die große weite Whisky-Welt ist, habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und Jens Rosenberg im Rahmen des Tastings interviewt.

HighFoodality: Hallo Herr Rosenberg, wollen Sie sich meinen Lesern kurz vorstellen?

Jens Rosenberg: Mein Name ist Jens Rosenberg, ich bin 45 Jahre alt und betreue als Brand Ambassador verschiedene Whiskys von Beam Deutschland, darunter Marken wie Laphroaig, Highland Park, The Macallan, The Glenrothes, The Ardmore sowie Connemara, die allesamt zu den Signature Malts gehören.

HighFoodality: Wenn ich auf mein Blog-Jahr 2014 zurückblicke, dann merke ich deutlich ein gestiegenes Interesse an dem Thema Whisky an sich. Woran liegt es, dass Whisky anscheinend immer populärer und gesellschaftsfähiger wird?

Jens Rosenberg: Die Menschen sind in den letzten Jahren zunehmend offen geworden für unbekannte Genüsse auf hohem Niveau und probieren gerne Neues aus, auch bei Whisky. Das gilt längst nicht mehr nur für „ältere Herren“, sondern ebenso für Frauen und jüngere Menschen, die in der unglaublichen Vielfalt der Whiskys ihre persönlichen Favoriten suchen und finden.

HighFoodality: Als Einsteiger weiß man oft gar nicht, wie man sich der komplexen Whisky-Welt nähern soll. Haben Sie ein paar Tipps, die den Einstieg erleichtern? Können Sie Literatur oder Webseiten empfehlen, die gut aufbereitete Informationen anbieten?

Jens Rosenberg: Das Beste ist, man geht ganz unvoreingenommen an dieses Thema heran und probiert einfach mal den ein oder anderen Whisky, um seinen Geschmack zu schulen und vielleicht seinen Favoriten zu finden. Eine gute Möglichkeit hierfür bietet der Besuch einer Whisky-Messe, auf der man durch geführte Tastings einen guten Einblick gewinnen kann. Zudem hat man hier die Möglichkeit eine Vielzahl an verschiedenen Abfüllungen zu probieren und Informationen zu erhalten. Darüber hinaus lohnt sich bei Besuchen gut geführter Bars ein genauer Blick in die Getränkekarte und ein Gespräch mit dem Barkeeper. Viele von ihnen kennen sich auch beim Thema Whisky gut aus und können ihren Gästen etwas Passendes empfehlen.

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HighFoodality: Welche Whiskys können Sie für den sanften Einstieg empfehlen?

Jens Rosenberg: Einen guten Einstieg in die Welt der Single Malts bieten zum Beispiel Auchentoshan, The Glenrothes oder auch The Macallen. Wer sich an getorfte Whiskys annähern will, sollte es mit The Ardmore Legacy oder auch den Whiskys von Highland Park versuchen. Abfüllungen wie Bowmore oder Laphroaig sind schon etwas herausfordernder, aber auf jeden Fall einen Versuch wert!

HighFoodality: Wie kann man als Laie die Qualität von Whiskys beurteilen? Ist immer der Preis entscheidend?

Jens Rosenberg: Der Preis kann schon eine Rolle spielen, gibt aber nicht zwangsläufig Auskunft, ob mir dieser Whisky auch schmeckt. Das ist immer eine sehr individuelle Entscheidung. Insbesondere im „Einstieger-Bereich“ der Single Malt Whisky von etwa 25 bis ungefähr 45 Euro gibt es schon sehr viel Lohnenswertes zu entdecken und zu schmecken.

HighFoodality: Ähnlich wie beim Wein besitzen Whiskys unterschiedliche Aromen und Nuancen, die erschmeckt werden können. Können Sie kurz erklären, was bei einem Tasting zu beachten ist?

Jens Rosenberg: Nehmen Sie sich Zeit für die Verkostung, um möglichst viel heraus zu schmecken. Lassen Sie den Whisky einen Moment auf der Zunge und am Gaumen. Es ist durchaus möglich, dass man bei einer neuen Verkostung eines Whiskys, den man eigentlich schon kennt, neue Aromen herausschmeckt und entdeckt.

HighFoodality: Welche Aromen und Geschmacksnuancen sind typisch für die gängigsten Whisk(e)y-Sorten?

Jens Rosenberg: Es gibt bei Whiskys eine Vielzahl von Aromen und Geschmacksnuancen zu entdecken. Gängig sind bei Single Malts Noten wie duftig, blumig, fruchtig, würzig, reichhaltig, rund, malzig, trocken, rauchig und torfig. Diese kann man dann wiederum feiner unterteilen und spezifizieren.
Amerikanischen Bourbons, die ja nicht aus Gerste sondern aus Mais gebrannt werden, sind eher süß, oft vanillig und buttrig, wobei die Lagerzeit die Aromenvielfalt beeinflusst.

HighFoodality: Einige Whiskys sind berühmt (oder berüchtigt) für ihren torfigen Geschmack. Wie kommt der Torfgeschmack eigentlich in den Whisky?

Jens Rosenberg: Dazu muss man sich die grundlegenden Herstellungsschritte von Whisky anschauen: Basis aller Malt Whiskys ist Gerste. Zunächst werden die Gerstenkörner eingeweicht und zum Keimen gebracht, damit sich die enthaltene Stärke in Zucker aufspaltet. Der Zucker ist die Grundlage dafür, dass zugefügte Hefen mit der alkoholischen Gärung beginnen können, ähnlich wie beim Bier. Nach dem Keimen wird das Gerstenmalz getrocknet, in Schottland über mit Torf beheizten Feuerstellen – und an dieser Stelle kommt der Torfgeschmack in den Whisky. Je länger die Gerstenkörner dem Rauch ausgesetzt sind, desto rauchiger wird der Whisky. Auch die Art und Herkunft des verwendeten Torfes hat Einfluss auf die Aromen des fertigen Whiskys.

HighFoodality: Ich habe nun schon öfter gehört, dass es neben Rum wenig andere Spirituosen hinsichtlich Komplexität und Vielfältigkeit mit Whisky aufnehmen können. Warum ist das so?

Jens Rosenberg: Geschmack und Aroma von Whisky hängt von sehr vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel die Form und Größe der Brennblasen, die Lagerung, das Wasser, die Fässer, die klimatischen Bedingungen usw. So vielfältig wie diese Variablen sind auch die Geschmäcker und Aromen der unterschiedlichen Whiskys.
Zudem verströmt Whisky auch eine gewisse Magie und Mystik: Jede Brennerei hat ihre eigene Geschichte und ihre Geheimnisse. Sicherlich sind auch dies Dinge, die den Whisky-Fan anziehen und begeistern.

HighFoodality: Food-Pairing erfreut sich großer Beliebtheit und macht auch vor Whisk(e)y nicht halt. Welche Whisk(e)y-Sorten empfehlen Sie zu einem guten Barbecue, zu einem saftigen Braten, einer schokoladigen Nachspeise oder einem Fischgericht?

Jens Rosenberg: Man sollte Whiskys wählen, die mit dem entsprechenden Gericht harmonieren, so dass sich die Aromen von Gericht und Whisky gegenseitig stützen oder ergänzen. Beispielsweise kann man torfige Whiskys wie den The Ardmore Legacy gut mit Schokolade kombinieren oder auch mit Fisch und Meeresfrüchten. Die Aromen eines torfigeren Whiskys wie Laphroaig eignen sich auch gut für die Marinade zum BBQ, ebenso Bourbons.

HighFoodality: Herr Rosenberg, vielen Dank für dieses informative Interview!

Wenn Ihr also den Versuch wagen wollt, Schokolade mit Whisky zu kombinieren, so habe ich noch einen Tipp: Probiert zunächst einen Schluck vom Whisky, bevor Ihr ein Stück Schokolade esst. Durch diese Reihenfolge habe ich den Eindruck, dass die Aromen des Whiskys ungleich stärker zur Geltung kommen und eindrücklicher auf dem Gaumen haften bleiben.

Und wer mehr darüber erfahren möchte, warum „The Ardmore Legacy“ gerade einen Steinadler als grafisches Element auf dem Etikett gewählt hat, kann dies bei Interesse bei Kerstin von „My cooking love affair“ nachlesen.

In diesem Sinne: “Slàinte mhath!“ und viel Spaß beim Nachbacken – es lohnt sich!

Schoko-Praliné-Tarte mit Whisky [Interview]

Rezept

Dauer: Ca. 30 Minuten Zubereitungszeit, ca. 5 Stunden Kühlzeit

Zutaten:

  • 500 g Edelbitter-Schokolade mit 70% Kakao-Anteil
  • 500 ml Sahne
  • 80 g Butter
  • 2 Eigelb
  • 1 TL Zimt
  • 1 Msp. Chili (wer mag)
  • 2 Vanilleschoten
  • 1 Msp. geriebene Tonka-Bohne
  • Kakaopulver
  • Etwas Rapsöl

Zubereitung:

1 Zunächst eine Springform mit etwa 24 cm Durchmesser mit dem Rapsöl einpinseln. Dann in den Kühlschrank stellen.

2 Die Sahne in einem Topf langsam erhitzen. Derweil die Schokolade hacken, zur warmen Sahne geben. Diese darf nicht kochen! Solange rühren, bis die Schokolade und die Sahne eine homogene Masse bilden. Topf vom Herd nehmen.

3 Die Butter unterrühren. Danach die beiden Eigelb nacheinander unter die Masse ziehen. Zimt, Chili (wer mag) und Tonkabohnenabrieb einrühren. Die Vanilleschoten aufschneiden und das Mark auskratzen. Unter die Masse ziehen und etwas abkühlen lassen.

4 Die Masse in die gekühlte Springform füllen und abgedeckt im Kühlschrank etwa 5 Stunden fest werden lassen.

5 Entnehmen, die Springform öffnen und die Tarte mit Kakaopulver bestreuen.

Quelle: „Schokolade“ aus der Collection Rolf Heyne

Werbe-Hinweis: Der Artikel enstand in Zusammenarbeit mit Beam Deutschland. Im Artikel werden verschiedene Whisky-Marken mehrfach genannt. Auf den Inhalt des Artikels wurde kein Einfluss genommen.

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„Was? Du bist jetzt auch in der Patisserie unterwegs?“ fragte eine Blogger-Kollegin staunend, als sie eben jenes Foto in einer Kulinarik-Gruppe auf Facebook sah. Nun ja, wenn Patisserie so einfach von der Hand geht wie dieses Rezept, dann schon. Für ausschweifendere Ausflüge fehlen mir noch 7-8 Schüsseln in meinem Sortiment.

Die Geschichte der Schoko-Praliné-Tarte ist schnell erzählt: Sahne wird erwärmt, mit ordentlich Schokolade vermischt, mit Butter aufgelockert und mit Zimt, Chili, Vanille und Tonkabohne gewürzt. Ein wenig Eigelb sorgt für Konsistenz und Bindung, die Kühle des heimischen Kühlschranks dafür, dass die Tarte über Nacht fest wird und dass am nächsten Tag viele „Ahhhhs“ und „Ohhhhs“ über die Lippen der Gäste wandern.

Was allerdings nicht so schnell erzählt ist, ist die Geschichte des Food-Pairings: Die Schoko-Praliné-Tarte harmoniert nämlich wunderbar mit einem torfigen Single Malt. Das ist keine Ausnahme: Dass Whisky mit Schokolade funktioniert, ist kein Geheimnis mehr und erfreut immer mehr Liebhaber der einen oder anderen Richtung mit tollem Aromenspiel.

Ich habe die Schoko-Praliné-Tarte gezielt dem „The Ardmore Legacy“ zur Seite gestellt, einem getorften Single Malt aus den Highlands in Schottland. Die in der Tarte enthaltenen Aromen von Vanille und Zimt finden sich auch im sensorischen Profil des Whiskys wieder: Dieses reicht von Noten cremiger Vanille und süßem Honig bis hin zu Zimt und den rauchigen Aromen, die durch die Zugabe von Torf während der Trocknungsphase der Gerste nach dem Keimen erzeugt werden.

Ein milder Einstieg in die Welt torfiger Single Malts

Ende November lud ich zwei Handvoll Blogger zusammen mit Beam Deutschland nach Frankfurt am Main zu einem exklusiven Tasting von „The Ardmore Legacy” ein. Durch die Veranstaltung führte Jens Rosenberg, der als anerkannter Experte seit vielen Jahren Tastings organisiert und durchführt.

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Da gerade „The Ardmore Legacy“ durch seine Milde ein angenehmer Einstieg in die große weite Whisky-Welt ist, habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und Jens Rosenberg im Rahmen des Tastings interviewt.

HighFoodality: Hallo Herr Rosenberg, wollen Sie sich meinen Lesern kurz vorstellen?

Jens Rosenberg: Mein Name ist Jens Rosenberg, ich bin 45 Jahre alt und betreue als Brand Ambassador verschiedene Whiskys von Beam Deutschland, darunter Marken wie Laphroaig, Highland Park, The Macallan, The Glenrothes, The Ardmore sowie Connemara, die allesamt zu den Signature Malts gehören.

HighFoodality: Wenn ich auf mein Blog-Jahr 2014 zurückblicke, dann merke ich deutlich ein gestiegenes Interesse an dem Thema Whisky an sich. Woran liegt es, dass Whisky anscheinend immer populärer und gesellschaftsfähiger wird?

Jens Rosenberg: Die Menschen sind in den letzten Jahren zunehmend offen geworden für unbekannte Genüsse auf hohem Niveau und probieren gerne Neues aus, auch bei Whisky. Das gilt längst nicht mehr nur für „ältere Herren“, sondern ebenso für Frauen und jüngere Menschen, die in der unglaublichen Vielfalt der Whiskys ihre persönlichen Favoriten suchen und finden.

HighFoodality: Als Einsteiger weiß man oft gar nicht, wie man sich der komplexen Whisky-Welt nähern soll. Haben Sie ein paar Tipps, die den Einstieg erleichtern? Können Sie Literatur oder Webseiten empfehlen, die gut aufbereitete Informationen anbieten?

Jens Rosenberg: Das Beste ist, man geht ganz unvoreingenommen an dieses Thema heran und probiert einfach mal den ein oder anderen Whisky, um seinen Geschmack zu schulen und vielleicht seinen Favoriten zu finden. Eine gute Möglichkeit hierfür bietet der Besuch einer Whisky-Messe, auf der man durch geführte Tastings einen guten Einblick gewinnen kann. Zudem hat man hier die Möglichkeit eine Vielzahl an verschiedenen Abfüllungen zu probieren und Informationen zu erhalten. Darüber hinaus lohnt sich bei Besuchen gut geführter Bars ein genauer Blick in die Getränkekarte und ein Gespräch mit dem Barkeeper. Viele von ihnen kennen sich auch beim Thema Whisky gut aus und können ihren Gästen etwas Passendes empfehlen.

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HighFoodality: Welche Whiskys können Sie für den sanften Einstieg empfehlen?

Jens Rosenberg: Einen guten Einstieg in die Welt der Single Malts bieten zum Beispiel Auchentoshan, The Glenrothes oder auch The Macallen. Wer sich an getorfte Whiskys annähern will, sollte es mit The Ardmore Legacy oder auch den Whiskys von Highland Park versuchen. Abfüllungen wie Bowmore oder Laphroaig sind schon etwas herausfordernder, aber auf jeden Fall einen Versuch wert!

HighFoodality: Wie kann man als Laie die Qualität von Whiskys beurteilen? Ist immer der Preis entscheidend?

Jens Rosenberg: Der Preis kann schon eine Rolle spielen, gibt aber nicht zwangsläufig Auskunft, ob mir dieser Whisky auch schmeckt. Das ist immer eine sehr individuelle Entscheidung. Insbesondere im „Einstieger-Bereich“ der Single Malt Whisky von etwa 25 bis ungefähr 45 Euro gibt es schon sehr viel Lohnenswertes zu entdecken und zu schmecken.

HighFoodality: Ähnlich wie beim Wein besitzen Whiskys unterschiedliche Aromen und Nuancen, die erschmeckt werden können. Können Sie kurz erklären, was bei einem Tasting zu beachten ist?

Jens Rosenberg: Nehmen Sie sich Zeit für die Verkostung, um möglichst viel heraus zu schmecken. Lassen Sie den Whisky einen Moment auf der Zunge und am Gaumen. Es ist durchaus möglich, dass man bei einer neuen Verkostung eines Whiskys, den man eigentlich schon kennt, neue Aromen herausschmeckt und entdeckt.

HighFoodality: Welche Aromen und Geschmacksnuancen sind typisch für die gängigsten Whisk(e)y-Sorten?

Jens Rosenberg: Es gibt bei Whiskys eine Vielzahl von Aromen und Geschmacksnuancen zu entdecken. Gängig sind bei Single Malts Noten wie duftig, blumig, fruchtig, würzig, reichhaltig, rund, malzig, trocken, rauchig und torfig. Diese kann man dann wiederum feiner unterteilen und spezifizieren.
Amerikanischen Bourbons, die ja nicht aus Gerste sondern aus Mais gebrannt werden, sind eher süß, oft vanillig und buttrig, wobei die Lagerzeit die Aromenvielfalt beeinflusst.

HighFoodality: Einige Whiskys sind berühmt (oder berüchtigt) für ihren torfigen Geschmack. Wie kommt der Torfgeschmack eigentlich in den Whisky?

Jens Rosenberg: Dazu muss man sich die grundlegenden Herstellungsschritte von Whisky anschauen: Basis aller Malt Whiskys ist Gerste. Zunächst werden die Gerstenkörner eingeweicht und zum Keimen gebracht, damit sich die enthaltene Stärke in Zucker aufspaltet. Der Zucker ist die Grundlage dafür, dass zugefügte Hefen mit der alkoholischen Gärung beginnen können, ähnlich wie beim Bier. Nach dem Keimen wird das Gerstenmalz getrocknet, in Schottland über mit Torf beheizten Feuerstellen – und an dieser Stelle kommt der Torfgeschmack in den Whisky. Je länger die Gerstenkörner dem Rauch ausgesetzt sind, desto rauchiger wird der Whisky. Auch die Art und Herkunft des verwendeten Torfes hat Einfluss auf die Aromen des fertigen Whiskys.

HighFoodality: Ich habe nun schon öfter gehört, dass es neben Rum wenig andere Spirituosen hinsichtlich Komplexität und Vielfältigkeit mit Whisky aufnehmen können. Warum ist das so?

Jens Rosenberg: Geschmack und Aroma von Whisky hängt von sehr vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel die Form und Größe der Brennblasen, die Lagerung, das Wasser, die Fässer, die klimatischen Bedingungen usw. So vielfältig wie diese Variablen sind auch die Geschmäcker und Aromen der unterschiedlichen Whiskys.
Zudem verströmt Whisky auch eine gewisse Magie und Mystik: Jede Brennerei hat ihre eigene Geschichte und ihre Geheimnisse. Sicherlich sind auch dies Dinge, die den Whisky-Fan anziehen und begeistern.

HighFoodality: Food-Pairing erfreut sich großer Beliebtheit und macht auch vor Whisk(e)y nicht halt. Welche Whisk(e)y-Sorten empfehlen Sie zu einem guten Barbecue, zu einem saftigen Braten, einer schokoladigen Nachspeise oder einem Fischgericht?

Jens Rosenberg: Man sollte Whiskys wählen, die mit dem entsprechenden Gericht harmonieren, so dass sich die Aromen von Gericht und Whisky gegenseitig stützen oder ergänzen. Beispielsweise kann man torfige Whiskys wie den The Ardmore Legacy gut mit Schokolade kombinieren oder auch mit Fisch und Meeresfrüchten. Die Aromen eines torfigeren Whiskys wie Laphroaig eignen sich auch gut für die Marinade zum BBQ, ebenso Bourbons.

HighFoodality: Herr Rosenberg, vielen Dank für dieses informative Interview!

Wenn Ihr also den Versuch wagen wollt, Schokolade mit Whisky zu kombinieren, so habe ich noch einen Tipp: Probiert zunächst einen Schluck vom Whisky, bevor Ihr ein Stück Schokolade esst. Durch diese Reihenfolge habe ich den Eindruck, dass die Aromen des Whiskys ungleich stärker zur Geltung kommen und eindrücklicher auf dem Gaumen haften bleiben.

Und wer mehr darüber erfahren möchte, warum „The Ardmore Legacy“ gerade einen Steinadler als grafisches Element auf dem Etikett gewählt hat, kann dies bei Interesse bei Kerstin von „My cooking love affair“ nachlesen.

In diesem Sinne: “Slàinte mhath!“ und viel Spaß beim Nachbacken – es lohnt sich!

Schoko-Praliné-Tarte mit Whisky [Interview]

Rezept

Dauer: Ca. 30 Minuten Zubereitungszeit, ca. 5 Stunden Kühlzeit

Zutaten:

  • 500 g Edelbitter-Schokolade mit 70% Kakao-Anteil
  • 500 ml Sahne
  • 80 g Butter
  • 2 Eigelb
  • 1 TL Zimt
  • 1 Msp. Chili (wer mag)
  • 2 Vanilleschoten
  • 1 Msp. geriebene Tonka-Bohne
  • Kakaopulver
  • Etwas Rapsöl

Zubereitung:

1 Zunächst eine Springform mit etwa 24 cm Durchmesser mit dem Rapsöl einpinseln. Dann in den Kühlschrank stellen.

2 Die Sahne in einem Topf langsam erhitzen. Derweil die Schokolade hacken, zur warmen Sahne geben. Diese darf nicht kochen! Solange rühren, bis die Schokolade und die Sahne eine homogene Masse bilden. Topf vom Herd nehmen.

3 Die Butter unterrühren. Danach die beiden Eigelb nacheinander unter die Masse ziehen. Zimt, Chili (wer mag) und Tonkabohnenabrieb einrühren. Die Vanilleschoten aufschneiden und das Mark auskratzen. Unter die Masse ziehen und etwas abkühlen lassen.

4 Die Masse in die gekühlte Springform füllen und abgedeckt im Kühlschrank etwa 5 Stunden fest werden lassen.

5 Entnehmen, die Springform öffnen und die Tarte mit Kakaopulver bestreuen.

Quelle: „Schokolade“ aus der Collection Rolf Heyne

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7 Comments

  1. Franzi 19. Januar 2018 at 10:27 - Reply

    Hallo Uwe,
    ich wollte dein Rezept für meinen Partner zum Geburstag machen. Jetzt fällt mir aber irgendwie auf, dass im Rezept selbst ja gar kein Whisky verwendet wurde. Soll der dann “nur” dazu getrunken werden oder kann ich den noch irgendwie mit in die Tarte selbst einfügen?

    Vielen Dank im Vorraus für deine Rückantwort!

    • Uwe 19. Januar 2018 at 17:57 - Reply

      Du kannst einen Schluck (2-3 TL) davon zum Teig geben, das funktioniert gut!

  2. Fabian 28. April 2019 at 14:47 - Reply

    Hallo Uwe, wie weich bzw. hart soll denn die Tarte werden? Habe sie gestern gemacht und sie wurde auch im Kühlschrank nicht wirklich fest.

  3. Gabi 14. Juni 2020 at 16:22 - Reply

    Bin auch enttäuscht. Ist über Nacht im Kühlschrank nicht fest geworden, war flüssig!

    • Uwe Spitzmüller 15. Juni 2020 at 08:13 - Reply

      Hallo Gabi, schade, das tut mir leid. Hast Du Schokolade mit 70% Kakao-Anteil verwendet?

  4. Petra 29. Oktober 2020 at 11:36 - Reply

    Hallo Uwe,

    die Tarte war sehr, sehr lecker. Ist bei mir fest geworden, hatte die richtige Konsistenz.

    Vielen Dank.

    Mach ich auf jeden Fall mal wieder.

    Grüße,

    Petra

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