Pommes Soufflées, Wagyu und Ossetra Kaviar

Pommes Soufflées, Wagyu und Ossetra Kaviar

Veröffentlicht am 9. Dezember 2021 |

Lesezeit: 5 Minuten

Darf es zu Weihnachten etwas Besonderes sein? Dann ist dieses Rezept vielleicht eine kleine Anregung für einen wahrlich außergewöhnlichen Genuss: Butterzartes Wagyu mit Ossetra-Kaviar und Pommes Soufflées.

Mein Rezept kombiniert diese Zutaten zu einem exklusiven Amuse Gueule, das jedes festliche Menü adäquat eröffnet. Die Zubereitung ist dabei von überschaubarer Schwierigkeit und Dauer, einzig die Zubereitung der Pommes Soufflées erfordert etwas handwerkliches Geschick und Präzision.

Vor einem Jahr durfte ich schon mit den herausragenden Kaviar-Produkten von Imperial Caviar aus Berlin arbeiten, es entstanden die Rezepte Algenbutter mit Spinat und Ossetra-Kaviar sowie der gekochte Kohlrabi mit Crème Fraîche, Haselnuss und Kaviar. In diesem Jahr haben die Berliner Kaviar-Spezialisten Wagyu-Cuts in ihr Sortiment aufgenommen.

Imperial Wagyu

Das Wagyu wird direkt aus Japan aus der Präfektur Miyazaki importiert, erfüllen die Güteklasse A5 und besitzen eine intensive Marmorierung, die ebenfalls einen hohen Qualitätsstandard gewährleistet (BMS 7, “Beef Marbling Standard”).

Bei der Zubereitung von Wagyu gilt es ein paar Punkte zu beachten, um ein möglichst gutes Ergebnis auf dem Teller zu erzielen. Nachdem das Fleisch über eine halbe Stunde Zimmertemperatur angenommen hat (nicht länger, da das Fett sonst zu schmelzen beginnt), kann es verarbeitet werden. Wer das Fleisch braten möchte, verwendet dafür am besten eine gusseiserne Pfanne und heizt diese auf etwa 250 °C vor. Das Wagyu braucht nur einen kurzen Hitzekuss von beiden Seiten, ohne dass dafür zusätzliches Fett in die Pfanne gegeben werden muss. Durch den hohen intramuskulären Fettanteil des Wagyus wird zusätzliches Fett nicht benötigt. Neben der Zubereitung in der Pfanne eignet sich die Zubereitung in einem Oberhitzegrill ebenso formidabel.

Nach der Zubereitung in der Pfanne (ca. 2 Minuten pro Seite bis eine goldbraune Kruste entstanden ist) sollten die Steaks mindestens 5 Minuten ruhen, bevor sie serviert werden.

Für mein Gericht habe ich das Wagyu in hauchdünne Scheiben geschnitten, Zimmertemperatur annehmen lassen und – gerade als das Fett zu schmelzen begann – das Anrichten finalisiert. Das Wagyu selbst habe ich nicht gewürzt, die Würze kommt von der Gesamtkomposition des Amuse, einmal durch die (dezent gehaltene) Meerrettichcrème und die angenehme Salzigkeit des Ossetra Kaviar.

Ossetra Kaviar

Der Imperial Ossetra Kaviar hat einen nussigen, feinen Geschmack und harmoniert mit Kartoffelaromen und Fett besonders gut. Zudem ist die Passung zu dezenteren Speisen besser, weshalb ich mit der Menge Meerrettich in der Meerrettichcrème etwas zurückhaltend bin. Die nicht zu großen Körner lassen sich recht gut auf dem Wagyu anrichten, obschon es dafür ein gewisses Fingerspitzengefühl braucht. Etwas Abhilfe schafft ein Klecks Meerrettichcrème auf dem Fleisch, der dem Kaviar etwas mehr Halt gibt.

Der Ossetra Kaviar stammt von der Stör-Art mit dem wohlfeil klingenden Namen „Acipenser Gueldenstaedtii“ und ist besonders in Frankreich sehr beliebt.

Pommes Soufflées: Zweifach frittiertes Glück

Neben Wagyu, Ossetra Kaviar und Meerrettichcrème sind die Pommes Soufflées die vierte wichtige Komponente. Die Zubereitungsmethode ist recht alt und wurde schon an französischen Höfen zelebriert. Dafür werden zwei hauchdünne Kartoffelscheiben aufeinander geklebt und zweimal in heißem Fett frittiert. Das erste Mal bei etwa 150 °C, das zweite Mal bei 190°C. Während des zweiten Frittiervorgangs gehen die beiden Scheiben wie ein Ballon auf und bekommen ihre charakteristische Form. Etwas Salz sorgt für Geschmack, das doppelte Frittieren zusätzlich für ein knuspriges Erlebnis.

Weitere Kaviar-Rezepte

Algenbutter, Spinat und Ossetra-Kaviar

Gekochter Kohlrabi, Haselnuss, Kaviar

Rezept

Dauer: 30 Minuten
Rezept für 8 Stück

Pommes Soufflées

2 mittelgroße Kartoffeln, festkochend
1 Eiweiß
1 TL Speisestärke
500 ml Pflanzenöl

Die Kartoffeln mit einer Mandoline oder einer Aufschnittmaschine in möglichst dünne Scheiben schneiden. Je dünner die Scheiben sind, desto schneller gehen die Pommes Soufflées im Öl auf und desto besser halten sie die Form.

Die Kartoffelscheiben mit einem Küchentuch trocken tupfen. Die Hälfte der Kartoffelscheiben auf einer Seite mit der Speisestärke pudern. Die andere Hälfte der Scheiben auf einer Seite mit dem Eiweiß einpinseln. Die beiden Hälften mit den bearbeiteten Seiten aufeinander setzen und andrücken. Mit einem Ausstecher runde oder ovale Formen ausstechen.

Das Öl auf 140 °C erhitzen. Die Pommes Soufflées einzeln frittieren, bis sie goldbraun sind. Beim Frittieren stetig mit dem heißen Öl nappieren. Nach dem Frittieren auf Küchenpapier abtropfen lassen. Das Öl auf 190°C erhitzen. Die Pommes Soufflées erneut frittieren, bis sie wie ein Ballon aufgegangen sind.

Meerrettichcrème

100 g Crème Fraîche
Etwas frischer Meerrettich
Wenig Salz

Den Meerrettich frisch fein reiben und mit der Crème Fraîche vermischen. Leicht salzen.

Anrichten

1 Imperial Wagyu Chateaubriand
80 g Ossetra Selection Kaviar, Imperial Caviar
Etwas Shiso-Kresse

Das Imperial Wagyu Chateaubriand mit einer Aufschnittmaschine in möglichst dünne Scheiben schneiden und Röllchen rollen.

Auf jede Pommes Soufflées auf die Oberseite etwas von der Meerrettichcrème streichen. Darauf vorsichtig je eine Rolle Imperial Wagyu setzen. Ein Klecks Meerrettichcrème hilft dabei, dass Fleisch und auch Kaviar auf der jeweils unteren Schicht Halt finden.

Zuoberst eine kleine Nocke Ossetra Kaviar anrichten und mit Shiso-Kresse garnieren.

KEINEN BEITRAG MEHR VERPASSEN?
Ich benachrichtige Dich gerne bei Neuerscheinen eines Artikels unkompliziert per E-Mail - zudem kannst Du Dir meine E-Books kostenfrei herunterladen.
JETZT ANMELDEN
Kein Spam! Versprochen!
Ich gebe Deine Daten niemals weiter. Informationen zu Datenschutz, Analyse und Widerruf.

Darf es zu Weihnachten etwas Besonderes sein? Dann ist dieses Rezept vielleicht eine kleine Anregung für einen wahrlich außergewöhnlichen Genuss: Butterzartes Wagyu mit Ossetra-Kaviar und Pommes Soufflées.

Mein Rezept kombiniert diese Zutaten zu einem exklusiven Amuse Gueule, das jedes festliche Menü adäquat eröffnet. Die Zubereitung ist dabei von überschaubarer Schwierigkeit und Dauer, einzig die Zubereitung der Pommes Soufflées erfordert etwas handwerkliches Geschick und Präzision.

Vor einem Jahr durfte ich schon mit den herausragenden Kaviar-Produkten von Imperial Caviar aus Berlin arbeiten, es entstanden die Rezepte Algenbutter mit Spinat und Ossetra-Kaviar sowie der gekochte Kohlrabi mit Crème Fraîche, Haselnuss und Kaviar. In diesem Jahr haben die Berliner Kaviar-Spezialisten Wagyu-Cuts in ihr Sortiment aufgenommen.

Imperial Wagyu

Das Wagyu wird direkt aus Japan aus der Präfektur Miyazaki importiert, erfüllen die Güteklasse A5 und besitzen eine intensive Marmorierung, die ebenfalls einen hohen Qualitätsstandard gewährleistet (BMS 7, “Beef Marbling Standard”).

Bei der Zubereitung von Wagyu gilt es ein paar Punkte zu beachten, um ein möglichst gutes Ergebnis auf dem Teller zu erzielen. Nachdem das Fleisch über eine halbe Stunde Zimmertemperatur angenommen hat (nicht länger, da das Fett sonst zu schmelzen beginnt), kann es verarbeitet werden. Wer das Fleisch braten möchte, verwendet dafür am besten eine gusseiserne Pfanne und heizt diese auf etwa 250 °C vor. Das Wagyu braucht nur einen kurzen Hitzekuss von beiden Seiten, ohne dass dafür zusätzliches Fett in die Pfanne gegeben werden muss. Durch den hohen intramuskulären Fettanteil des Wagyus wird zusätzliches Fett nicht benötigt. Neben der Zubereitung in der Pfanne eignet sich die Zubereitung in einem Oberhitzegrill ebenso formidabel.

Nach der Zubereitung in der Pfanne (ca. 2 Minuten pro Seite bis eine goldbraune Kruste entstanden ist) sollten die Steaks mindestens 5 Minuten ruhen, bevor sie serviert werden.

Für mein Gericht habe ich das Wagyu in hauchdünne Scheiben geschnitten, Zimmertemperatur annehmen lassen und – gerade als das Fett zu schmelzen begann – das Anrichten finalisiert. Das Wagyu selbst habe ich nicht gewürzt, die Würze kommt von der Gesamtkomposition des Amuse, einmal durch die (dezent gehaltene) Meerrettichcrème und die angenehme Salzigkeit des Ossetra Kaviar.

Ossetra Kaviar

Der Imperial Ossetra Kaviar hat einen nussigen, feinen Geschmack und harmoniert mit Kartoffelaromen und Fett besonders gut. Zudem ist die Passung zu dezenteren Speisen besser, weshalb ich mit der Menge Meerrettich in der Meerrettichcrème etwas zurückhaltend bin. Die nicht zu großen Körner lassen sich recht gut auf dem Wagyu anrichten, obschon es dafür ein gewisses Fingerspitzengefühl braucht. Etwas Abhilfe schafft ein Klecks Meerrettichcrème auf dem Fleisch, der dem Kaviar etwas mehr Halt gibt.

Der Ossetra Kaviar stammt von der Stör-Art mit dem wohlfeil klingenden Namen „Acipenser Gueldenstaedtii“ und ist besonders in Frankreich sehr beliebt.

Pommes Soufflées: Zweifach frittiertes Glück

Neben Wagyu, Ossetra Kaviar und Meerrettichcrème sind die Pommes Soufflées die vierte wichtige Komponente. Die Zubereitungsmethode ist recht alt und wurde schon an französischen Höfen zelebriert. Dafür werden zwei hauchdünne Kartoffelscheiben aufeinander geklebt und zweimal in heißem Fett frittiert. Das erste Mal bei etwa 150 °C, das zweite Mal bei 190°C. Während des zweiten Frittiervorgangs gehen die beiden Scheiben wie ein Ballon auf und bekommen ihre charakteristische Form. Etwas Salz sorgt für Geschmack, das doppelte Frittieren zusätzlich für ein knuspriges Erlebnis.

Weitere Kaviar-Rezepte

Algenbutter, Spinat und Ossetra-Kaviar

Gekochter Kohlrabi, Haselnuss, Kaviar

Rezept

Dauer: 30 Minuten
Rezept für 8 Stück

Pommes Soufflées

2 mittelgroße Kartoffeln, festkochend
1 Eiweiß
1 TL Speisestärke
500 ml Pflanzenöl

Die Kartoffeln mit einer Mandoline oder einer Aufschnittmaschine in möglichst dünne Scheiben schneiden. Je dünner die Scheiben sind, desto schneller gehen die Pommes Soufflées im Öl auf und desto besser halten sie die Form.

Die Kartoffelscheiben mit einem Küchentuch trocken tupfen. Die Hälfte der Kartoffelscheiben auf einer Seite mit der Speisestärke pudern. Die andere Hälfte der Scheiben auf einer Seite mit dem Eiweiß einpinseln. Die beiden Hälften mit den bearbeiteten Seiten aufeinander setzen und andrücken. Mit einem Ausstecher runde oder ovale Formen ausstechen.

Das Öl auf 140 °C erhitzen. Die Pommes Soufflées einzeln frittieren, bis sie goldbraun sind. Beim Frittieren stetig mit dem heißen Öl nappieren. Nach dem Frittieren auf Küchenpapier abtropfen lassen. Das Öl auf 190°C erhitzen. Die Pommes Soufflées erneut frittieren, bis sie wie ein Ballon aufgegangen sind.

Meerrettichcrème

100 g Crème Fraîche
Etwas frischer Meerrettich
Wenig Salz

Den Meerrettich frisch fein reiben und mit der Crème Fraîche vermischen. Leicht salzen.

Anrichten

1 Imperial Wagyu Chateaubriand
80 g Ossetra Selection Kaviar, Imperial Caviar
Etwas Shiso-Kresse

Das Imperial Wagyu Chateaubriand mit einer Aufschnittmaschine in möglichst dünne Scheiben schneiden und Röllchen rollen.

Auf jede Pommes Soufflées auf die Oberseite etwas von der Meerrettichcrème streichen. Darauf vorsichtig je eine Rolle Imperial Wagyu setzen. Ein Klecks Meerrettichcrème hilft dabei, dass Fleisch und auch Kaviar auf der jeweils unteren Schicht Halt finden.

Zuoberst eine kleine Nocke Ossetra Kaviar anrichten und mit Shiso-Kresse garnieren.

KEINEN BEITRAG MEHR VERPASSEN?
Ich benachrichtige Dich gerne bei Neuerscheinen eines Artikels unkompliziert per E-Mail - zudem kannst Du Dir meine E-Books kostenfrei herunterladen.
JETZT ANMELDEN
Kein Spam! Versprochen!
Ich gebe Deine Daten niemals weiter. Informationen zu Datenschutz, Analyse und Widerruf.

Hinterlasse einen Kommentar

4 Comments

  1. Claudia 21. Dezember 2021 at 19:24 - Reply

    Lieber Uwe,
    Deine Bilder sehen absolut wunderbar aus. Großes Kompliment meinerseits. Zum Geschmack kann ich noch nichts sagen, aber das steht auf jeden Fall jetzt schon auf meiner Speisekarte für die kommende Woche. Vielen Dank für all Deine herrlichen Beiträge. Liebe Grüße Claudia

  2. Detlef 22. Dezember 2021 at 21:56 - Reply

    Hallo Uwe, herzlichen Dank für deine wunderschönen und inspirierenden Fotos und Rezepte.
    Einige Pommes Soufflées sind mir am Samstag geglückt, durch Zufall hatte ich Wagyu da. Der schnell gekaufte Kaviar aus dem Dorfladen hat es nicht gebracht. Kaviar ist aber nicht unser “Ding”.
    Es war jedenfalls eine überraschende und wohlschmeckende Kombination.
    Zusätzlich habe ich noch eine Variante mit Räucherlachs gemacht. Das passte nicht zusammen.
    Ich will es mal mit Thunfisch versuchen.
    Wir wünschen dir und deinen Lieben ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr

    • Uwe Spitzmüller 23. Dezember 2021 at 10:54 - Reply

      Danke Detlef, das wünsche ich Dir auch! Viel Spaß beim Ausprobieren!

  3. Oliver 15. Februar 2023 at 09:22 - Reply

    Hallo Uwe, ein kurzer Hitzekuss von beiden Seiten fürs Wagyu: Kannst Du das noch etwas genauer beschreiben? Wenn ich quasi ein ordentliches Medaillon vom Filet habe, und das klassisch von beiden großflächigen Seiten durch die Pfanne ziehe, müsste ich ja dann längs zur Muskelfaser und nicht, wie vermutlich sinnvoll?, quer zur Faser aufschneiden (um an jeder Scheibe etwas Bräunung zu haben). Heißt für mich das Filet mit der “runden” Außenseite langsam durch die Pfanne rollen?
    Viele Grüße,
    Oliver

Leave A Comment

Weitere Artikel

  • La Vignarola Franca

    Published On: 23. April 2024
  • Dry-aged Schweinekotelett, Kirschragout und Blumenkohlpüree

    Published On: 16. April 2024
  • Bittersalat mit reduzierter Molke, Nüssen, Johannisbeeren und gebundenem Fett

    Published On: 9. April 2024