Gastartikel

HighFoodality: der Geschmacks-Tüftler (eine ganz kurze Geschichte des Foodbloggens)

HighFoodality: der Geschmacks-Tüftler (eine ganz kurze Geschichte des Foodbloggens)

Veröffentlicht am 29. Juni 2024 |

Lesezeit: 4 Minuten

Uwes Einladung, hier anlässlich seines 15ten Blog-Geburtstages einen Gastbeitrag mit Rezept beizusteuern, komme ich besonders gerne nach.

Sein Foodblog Highfoodality gehört für mich mit zu den inspirierendsten Foodseiten im Netz. Mich begeistert Uwes ganz eigene Akribie und Ernsthaftigkeit. Er ist ein Forschender in Sachen Geschmack, immer auf der Suche nach dem perfekten nächsten Teller. Obwohl Uwe kein gelernter Koch ist, denkt er wie einer.

Supperclubs in der Kohlenstoffwelt

Und wer ihn zudem als Gastgeber erlebt, genießt Menüs und seltene Dinner-Abende, die in der Spitzengastronomie ihren Platz finden könnten. Unvergesslich Uwes 10 Gang-Menü für befreundete Foodbloggende in einer Sektkellerei: HighFoodality Supperclub in Wiesbaden

Uwe (Mitte) mit Bloggerkolleg*innen nach dem Supperclub in Wiesbaden, 2017

Wir haben einander öfter getroffen, wir kommen aus einer Zeit, in der das Foodbloggen noch zwingend auch die persönliche Begegnung in der Kohlenstoffwelt beinhaltete: auf Foodcamps, Bloggertreffen, Supperclubs, Buchmessen und Presseveranstaltungen.

Supperclub in Nürnberg, 2016

Gern auch mal ein ganzes Wochenende, wie 2016 in Nürnberg, mit einem Besuch des Sosein (heute Restaurant etz) und einem weiteren formidablen Supper Club – von Uwe, für uns: HighFoodality Supperclub in Nürnberg

Foodblogs damals

An diese Anfangs- und Aufbruchzeiten im Foodbloggen erinnerte mich jüngst auch ein Kommentar eines Lesers in meinem eigenen Blog, der auf einen sehr alten Beitrag gestoßen war, es kommt ja nix weg in diesem Netz. Im März 2011 veröffentlichte ich diesen Beitrag: Foodblogger – die neue Generation der Gastrokritiker und Food-Experten? – Eine Diskussion

Rückblickend wirkt diese Momentaufnahme des Foodbloggens wie eine Untersuchung des Spannungsfeldes zwischen Online und Print – aus einer ganz anderen Zeit. Die 42 Kommentare unter dem Beitrag sind oft faszinierend ausführlich, respektvoll und perspektivisch spannend, verfasst von zahlreichen Blogger-Urgesteinen, die dort Ansichten und Beobachtungen dieser Zeit spiegeln. Vieles hat sich verändert, manches bleibt bis heute gültig („Du sollst nicht langweilen!“).

Über der Kommentarspalte erinnerte ich mich auch gerne an Ariane Billes Buch „Foodblogs“, das zwei Jahre später, im November 2013, im Hädecke Verlag erschien – und in dem sich die geschätzte Kollegin im Rahmen ihrer Diplomarbeit als Kommunikationsdesignerin mit der wachsenden Gruppe kochbegeisterter Netzmenschen beschäftigte. Was sind Foodblogs – ein Buch von Ariane Bille

Und heute so…

Das Erfreulichste: die Pionier-Foodblogger*innen von damals sind beinahe alle noch aktiv und kochen und fotografieren und experimentieren – nach so vielen Jahren darf man endgültig davon ausgehen, dass dies nach wie vor aus reiner Freude und Begeisterung geschieht!

Uwe mit Sternekoch Felix Schneider (etz)  in der Workshopküche

Auch Uwe ist der inspirierende Tüftler geblieben, der experimentiert und ausprobiert, der andere inspiriert, der sich weiterbildet. Der Bericht von seinem Praktikum im Sosein, dem heutigen Zweisternerestaurant etz in Nürnberg, gehörte schon 2016 mit zum Spannendsten was es so zu lesen gab, aus dem Bauch eines deutschen Restaurants.

HighFoodality im Sosein

Im etz, wie damals im Sosein, geht es Felix Schneider, Thomas Prosiegel und Stefan Frank um die Weiterentwicklung von Geschmack, um neue Techniken, die Weiterentwicklung einer grenzenlos regionalen Küche.

Hier mein Bericht von einem Workshop, bei dem natürlich Uwe auch dabei war: »Ist das der Kohlrabi?« – »Nein, das ist der Hase.« – Effilee Magazin

Da geht es um Umami, Koji und Garum, um Miso und Pilze – Stichworte und Zutaten, die oft genug auch Uwes Küche prägen und bereichern.

Das bringt mich zum Geburtstags-Rezeptwunsch von Uwe! Ich habe lang überlegt, mit welchem Rezept ich ihm, und vor allem auch Euch, seinen Leserinnen und Lesern, eine Freude machen kann:

Paulsens Umami Paste

Nachdem ich die Idee einer erweiterten Produktion für den Lebensmittelhandel aus Kostengründen wieder verwerfen musste, kommt hier das Rezept für meine Umami Paste für Euch.

Die Schönheit unten Links ist die Geheimwaffe unter den Würzpasten

Die schmeckt in Heimarbeit eh am besten und macht so ziemlich alles besser: super als Aufstrich, bereichernd in Saucen, Schmorgerichten und Eintöpfen, für Grillbutter.

Rezept

30 g getrocknete Steinpilze mit 200 ml Wasser und 2 EL Sojasauce ca. 5 Minuten offen kochen, bis die Flüssigkeit beinahe gänzlich verschwunden ist. Abkühlen lassen und im Mixer mit 30 g entsteinten schwarzen Oliven, 20 g getrockneten Tomaten, 1 kleinen gepellten Knoblauchzehe und 20 g geriebenem Parmesan sowie 2 EL Olivenöl fein pürieren. Mit 1 Prise Salz würzen. Im sauberen Twist-off-Glas im Kühlschrank aufbewahrt, immer glatt gestrichen und mit einen Olivenöl-Film bedeckt, hält die Paste wochenlang!

Happy Birthday HighFoodality und danke Dir Uwe!

[cp_modal display=”inline” id=”cp_id_93712″][/cp_modal]

Uwes Einladung, hier anlässlich seines 15ten Blog-Geburtstages einen Gastbeitrag mit Rezept beizusteuern, komme ich besonders gerne nach.

Sein Foodblog Highfoodality gehört für mich mit zu den inspirierendsten Foodseiten im Netz. Mich begeistert Uwes ganz eigene Akribie und Ernsthaftigkeit. Er ist ein Forschender in Sachen Geschmack, immer auf der Suche nach dem perfekten nächsten Teller. Obwohl Uwe kein gelernter Koch ist, denkt er wie einer.

Supperclubs in der Kohlenstoffwelt

Und wer ihn zudem als Gastgeber erlebt, genießt Menüs und seltene Dinner-Abende, die in der Spitzengastronomie ihren Platz finden könnten. Unvergesslich Uwes 10 Gang-Menü für befreundete Foodbloggende in einer Sektkellerei: HighFoodality Supperclub in Wiesbaden

Uwe (Mitte) mit Bloggerkolleg*innen nach dem Supperclub in Wiesbaden, 2017

Wir haben einander öfter getroffen, wir kommen aus einer Zeit, in der das Foodbloggen noch zwingend auch die persönliche Begegnung in der Kohlenstoffwelt beinhaltete: auf Foodcamps, Bloggertreffen, Supperclubs, Buchmessen und Presseveranstaltungen.

Supperclub in Nürnberg, 2016

Gern auch mal ein ganzes Wochenende, wie 2016 in Nürnberg, mit einem Besuch des Sosein (heute Restaurant etz) und einem weiteren formidablen Supper Club – von Uwe, für uns: HighFoodality Supperclub in Nürnberg

Foodblogs damals

An diese Anfangs- und Aufbruchzeiten im Foodbloggen erinnerte mich jüngst auch ein Kommentar eines Lesers in meinem eigenen Blog, der auf einen sehr alten Beitrag gestoßen war, es kommt ja nix weg in diesem Netz. Im März 2011 veröffentlichte ich diesen Beitrag: Foodblogger – die neue Generation der Gastrokritiker und Food-Experten? – Eine Diskussion

Rückblickend wirkt diese Momentaufnahme des Foodbloggens wie eine Untersuchung des Spannungsfeldes zwischen Online und Print – aus einer ganz anderen Zeit. Die 42 Kommentare unter dem Beitrag sind oft faszinierend ausführlich, respektvoll und perspektivisch spannend, verfasst von zahlreichen Blogger-Urgesteinen, die dort Ansichten und Beobachtungen dieser Zeit spiegeln. Vieles hat sich verändert, manches bleibt bis heute gültig („Du sollst nicht langweilen!“).

Über der Kommentarspalte erinnerte ich mich auch gerne an Ariane Billes Buch „Foodblogs“, das zwei Jahre später, im November 2013, im Hädecke Verlag erschien – und in dem sich die geschätzte Kollegin im Rahmen ihrer Diplomarbeit als Kommunikationsdesignerin mit der wachsenden Gruppe kochbegeisterter Netzmenschen beschäftigte. Was sind Foodblogs – ein Buch von Ariane Bille

Und heute so…

Das Erfreulichste: die Pionier-Foodblogger*innen von damals sind beinahe alle noch aktiv und kochen und fotografieren und experimentieren – nach so vielen Jahren darf man endgültig davon ausgehen, dass dies nach wie vor aus reiner Freude und Begeisterung geschieht!

Uwe mit Sternekoch Felix Schneider (etz)  in der Workshopküche

Auch Uwe ist der inspirierende Tüftler geblieben, der experimentiert und ausprobiert, der andere inspiriert, der sich weiterbildet. Der Bericht von seinem Praktikum im Sosein, dem heutigen Zweisternerestaurant etz in Nürnberg, gehörte schon 2016 mit zum Spannendsten was es so zu lesen gab, aus dem Bauch eines deutschen Restaurants.

HighFoodality im Sosein

Im etz, wie damals im Sosein, geht es Felix Schneider, Thomas Prosiegel und Stefan Frank um die Weiterentwicklung von Geschmack, um neue Techniken, die Weiterentwicklung einer grenzenlos regionalen Küche.

Hier mein Bericht von einem Workshop, bei dem natürlich Uwe auch dabei war: »Ist das der Kohlrabi?« – »Nein, das ist der Hase.« – Effilee Magazin

Da geht es um Umami, Koji und Garum, um Miso und Pilze – Stichworte und Zutaten, die oft genug auch Uwes Küche prägen und bereichern.

Das bringt mich zum Geburtstags-Rezeptwunsch von Uwe! Ich habe lang überlegt, mit welchem Rezept ich ihm, und vor allem auch Euch, seinen Leserinnen und Lesern, eine Freude machen kann:

Paulsens Umami Paste

Nachdem ich die Idee einer erweiterten Produktion für den Lebensmittelhandel aus Kostengründen wieder verwerfen musste, kommt hier das Rezept für meine Umami Paste für Euch.

Die Schönheit unten Links ist die Geheimwaffe unter den Würzpasten

Die schmeckt in Heimarbeit eh am besten und macht so ziemlich alles besser: super als Aufstrich, bereichernd in Saucen, Schmorgerichten und Eintöpfen, für Grillbutter.

Rezept

30 g getrocknete Steinpilze mit 200 ml Wasser und 2 EL Sojasauce ca. 5 Minuten offen kochen, bis die Flüssigkeit beinahe gänzlich verschwunden ist. Abkühlen lassen und im Mixer mit 30 g entsteinten schwarzen Oliven, 20 g getrockneten Tomaten, 1 kleinen gepellten Knoblauchzehe und 20 g geriebenem Parmesan sowie 2 EL Olivenöl fein pürieren. Mit 1 Prise Salz würzen. Im sauberen Twist-off-Glas im Kühlschrank aufbewahrt, immer glatt gestrichen und mit einen Olivenöl-Film bedeckt, hält die Paste wochenlang!

Happy Birthday HighFoodality und danke Dir Uwe!

[cp_modal display=”inline” id=”cp_id_93712″][/cp_modal]

Hinterlasse einen Kommentar

Leave A Comment

Weitere Artikel

  • Fünfzehn Jahre Highfoodality: Eine kulinarische Reise mit Uwe

    Published On: 22. Juni 2024
  • Don´t call it Labskaus! Übers Essen kochen und Essen teilen.

    Published On: 15. Juni 2024
  • Meine Ode ans Kochen

    Published On: 8. Juni 2024