Holunderblütensirup

Holunderblütensirup

15. Mai 2018

In Nürnberg stehen die Holunderbüsche momentan in voller Blüte. Zeit, meine Vorräte wieder aufzufüllen.

Dass ich ein weiteres Rezept für Holunderblütensirup veröffentliche, hat einen bestimmten Grund: die überwiegende Mehrheit der Rezepte beinhaltet Citronensäure, auch als Zusatzstoff E330 bekannt. Das passiert vorrangig zum Zwecke der Haltbarmachung, ist aber für den Hausgebrauch schön wegen des hohen Zuckergehalts des Sirups nicht nötig.

Citronensäure E330 ist dabei nicht ganz unbedenklich, als Komplexbildner löst sie Aluminium und erhöht dessen Aufnahme im Körper, zudem greift sie (wie alle Säuren) den Zahnschmelz an und hat möglicherweise eine schädliche Wirkung auf die Zellmembranen des Körpers*.

Wenn ich es also in der Hand habe, verzichte ich gerne auf den Zusatz der Citronensäure.

Es geht auch ohne. Wie, soll dieses Rezept zeigen.

Basis für den Holunderblütensirup ist Läuterzucker.

Läuterzucker besteht aus einem Teil Zucker und einem Teil Wasser. Die Zugabe von etwas Zitronensaft sorgt dafür, dass der Läuterzucker keine Kristalle bildet.

In den warmen Läuterzucker kommen die Holunderblüten, und zwar sehr viele davon. Auf einen Liter Läuterzucker sollten etwa 30-40 Blütendolden gerechnet werden.

Ich verwende Holunderblütensirup als Basis für Eismassen (z. B. ein Holundersorbet), für eisgekühlte Limonaden (Mischverhältnis 1:6), als Basis für ein Tonic Water, über frischen Erdbeeren. Aus den Holunderblüten lässt sich formidabel auch Saft herstellen.

Rezept

Dauer: ca. 30 Minuten Zubereitungszeit, ca. 3-4 Tage Ziehzeit

Zutaten (für 2,5 Liter):

2 L Wasser
2 kg Zucker
6 Zitronen
ca. 80 Holunderdolden
Luftdicht verschließbares Gefäß für 3 L Flüssigkeit

Zubereitung:

1 Das Wasser mit dem Zucker aufkochen, bis der Zucker sich komplett aufgelöst hat (Ergebnis: Läuterzucker). Etwas abkühlen lassen. 4 Zitronen auspressen. Die anderen beiden aufschneiden.

2 Die Holunderblüten kurz mit kaltem Wasser abbrausen und in ein (sterilisiertes) Gefäß schichten. Dabei den Holunder immer wieder nach unten drücken. Dazwischen Zitronenscheiben einschichten. Den Läuterzucker und den Zitronensaft angießen und das Behältnis fest verschließen.

3 Nun etwa 3-4 Tage stehen lassen, dabei immer wieder schütteln.

4 Durch ein Passiertuch passieren. Den Sirup in sterilisierte Flaschen füllen.

Hinweis: der Sirup hält sich vorbehaltlich einer sauberen Arbeitsweise gut verschlossen mehrere Monate. Geöffnet innerhalb weniger Tage verbrauchen.

* Quellen: Wikipedia, dort finden sich weitere Quellvermerke.

Gläser sterilisieren – oft gestellte Fragen

Wann soll ich Einmachgläser sterilisieren?2019-05-03T07:52:47+02:00

Einmachgläser sollten direkt vor dem Befallen sterilisiert werden. Am besten ist es, wenn die Gläser aus dem Topf direkt gefüllt und sofort geschlossen werden.

Kann ich Einmachgläser im Dampfgarer sterilisieren?2019-05-03T07:52:25+02:00

Ja. Dafür die jeweilige Einstellung (Die Gebrauchsanleitungen der Gerätehersteller enthalten Tabellen zu Temperaturen, Programmen und Richtzeiten. Diese bitte beachten!) mit 100 % Dampf (und 100 °C) wählen und die Gläser, Deckel und Dichtungsgummis 45 Minuten dämpfen.

Die Gläser müssen dabei mit der Öffnung nach unten auf einem Gitter stehen und dürfen sich nicht berühren – selbiges gilt für Deckel und Dichtungsgummis.

Bitte beachten: Wenn zur Befüllung Trichter oder Löffel/Kellen benutzt werden, sollten diese auch sterilisiert werden!

Kann ich Einmachgläser im Backofen sterilisieren?2019-05-03T07:52:02+02:00

Ja, allerdings nur die Gläser und nicht die Deckel und Dichtungsgummis (diese werden porös). Dafür den Backofen auf 130 °C vorheizen und die Gläser dann 40 Minuten sterilisieren.

Bitte beachten: Wenn zur Befüllung Trichter oder Löffel/Kellen benutzt werden, sollten diese auch sterilisiert werden!

Kann ich Einmachgläser in der Spülmaschine sterilisieren?2019-05-03T07:51:32+02:00

Es gibt im Internet viele Quellen, die besagen, dass dies funktioniert. Ich rate hiervon ab: zunächst ist diese Methode sehr energie- und wasserintensiv. Zudem muss gewährleistet sein, dass in der Spülmaschine keinerlei Rückstände und Schmutzreste zum finden sind, was in einer Kontamination enden kann. Als letzter Punkt ist zweifelhaft, ob in (jeder) Spülmaschine lang genug die Temperaturen erreicht werden, die Keime nachhaltig töten.

Wie kann ich Dichtungsgummis sterilisieren?2019-05-03T07:51:05+02:00

Dichtungsgummis sollten immer feucht sterilisiert werden, da sie sonst porös werden – am besten in kochendem Wasser auskochen.

Wie kann ich die Deckel für die Gläser sterilisieren?2019-05-03T07:50:39+02:00

Deckel für Einmachgläser sollten immer feucht sterilisiert werden – am besten in kochendem Wasser auskochen.

Wie kann ich Einmachgläser sterilisieren?2019-05-03T07:50:07+02:00

Die einfachste Methode ist das Auskochen. Dafür einen großen Topf mit ausreichend Wasser zum Kochen bringen und die Einmachgläser (und die Deckel sowie Dichtungsgummis) etwa 15 Minuten darin auskochen.

Bitte beachten: Wenn zur Befüllung Trichter oder Löffel/Kellen benutzt werden, sollten diese auch ausgekocht werden!

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In Nürnberg stehen die Holunderbüsche momentan in voller Blüte. Zeit, meine Vorräte wieder aufzufüllen.

Dass ich ein weiteres Rezept für Holunderblütensirup veröffentliche, hat einen bestimmten Grund: die überwiegende Mehrheit der Rezepte beinhaltet Citronensäure, auch als Zusatzstoff E330 bekannt. Das passiert vorrangig zum Zwecke der Haltbarmachung, ist aber für den Hausgebrauch schön wegen des hohen Zuckergehalts des Sirups nicht nötig.

Citronensäure E330 ist dabei nicht ganz unbedenklich, als Komplexbildner löst sie Aluminium und erhöht dessen Aufnahme im Körper, zudem greift sie (wie alle Säuren) den Zahnschmelz an und hat möglicherweise eine schädliche Wirkung auf die Zellmembranen des Körpers*.

Wenn ich es also in der Hand habe, verzichte ich gerne auf den Zusatz der Citronensäure.

Es geht auch ohne. Wie, soll dieses Rezept zeigen.

Basis für den Holunderblütensirup ist Läuterzucker.

Läuterzucker besteht aus einem Teil Zucker und einem Teil Wasser. Die Zugabe von etwas Zitronensaft sorgt dafür, dass der Läuterzucker keine Kristalle bildet.

In den warmen Läuterzucker kommen die Holunderblüten, und zwar sehr viele davon. Auf einen Liter Läuterzucker sollten etwa 30-40 Blütendolden gerechnet werden.

Ich verwende Holunderblütensirup als Basis für Eismassen (z. B. ein Holundersorbet), für eisgekühlte Limonaden (Mischverhältnis 1:6), als Basis für ein Tonic Water, über frischen Erdbeeren. Aus den Holunderblüten lässt sich formidabel auch Saft herstellen.

Rezept

Dauer: ca. 30 Minuten Zubereitungszeit, ca. 3-4 Tage Ziehzeit

Zutaten (für 2,5 Liter):

2 L Wasser
2 kg Zucker
6 Zitronen
ca. 80 Holunderdolden
Luftdicht verschließbares Gefäß für 3 L Flüssigkeit

Zubereitung:

1 Das Wasser mit dem Zucker aufkochen, bis der Zucker sich komplett aufgelöst hat (Ergebnis: Läuterzucker). Etwas abkühlen lassen. 4 Zitronen auspressen. Die anderen beiden aufschneiden.

2 Die Holunderblüten kurz mit kaltem Wasser abbrausen und in ein (sterilisiertes) Gefäß schichten. Dabei den Holunder immer wieder nach unten drücken. Dazwischen Zitronenscheiben einschichten. Den Läuterzucker und den Zitronensaft angießen und das Behältnis fest verschließen.

3 Nun etwa 3-4 Tage stehen lassen, dabei immer wieder schütteln.

4 Durch ein Passiertuch passieren. Den Sirup in sterilisierte Flaschen füllen.

Hinweis: der Sirup hält sich vorbehaltlich einer sauberen Arbeitsweise gut verschlossen mehrere Monate. Geöffnet innerhalb weniger Tage verbrauchen.

* Quellen: Wikipedia, dort finden sich weitere Quellvermerke.

Gläser sterilisieren – oft gestellte Fragen

Wann soll ich Einmachgläser sterilisieren?2019-05-03T07:52:47+02:00

Einmachgläser sollten direkt vor dem Befallen sterilisiert werden. Am besten ist es, wenn die Gläser aus dem Topf direkt gefüllt und sofort geschlossen werden.

Kann ich Einmachgläser im Dampfgarer sterilisieren?2019-05-03T07:52:25+02:00

Ja. Dafür die jeweilige Einstellung (Die Gebrauchsanleitungen der Gerätehersteller enthalten Tabellen zu Temperaturen, Programmen und Richtzeiten. Diese bitte beachten!) mit 100 % Dampf (und 100 °C) wählen und die Gläser, Deckel und Dichtungsgummis 45 Minuten dämpfen.

Die Gläser müssen dabei mit der Öffnung nach unten auf einem Gitter stehen und dürfen sich nicht berühren – selbiges gilt für Deckel und Dichtungsgummis.

Bitte beachten: Wenn zur Befüllung Trichter oder Löffel/Kellen benutzt werden, sollten diese auch sterilisiert werden!

Kann ich Einmachgläser im Backofen sterilisieren?2019-05-03T07:52:02+02:00

Ja, allerdings nur die Gläser und nicht die Deckel und Dichtungsgummis (diese werden porös). Dafür den Backofen auf 130 °C vorheizen und die Gläser dann 40 Minuten sterilisieren.

Bitte beachten: Wenn zur Befüllung Trichter oder Löffel/Kellen benutzt werden, sollten diese auch sterilisiert werden!

Kann ich Einmachgläser in der Spülmaschine sterilisieren?2019-05-03T07:51:32+02:00

Es gibt im Internet viele Quellen, die besagen, dass dies funktioniert. Ich rate hiervon ab: zunächst ist diese Methode sehr energie- und wasserintensiv. Zudem muss gewährleistet sein, dass in der Spülmaschine keinerlei Rückstände und Schmutzreste zum finden sind, was in einer Kontamination enden kann. Als letzter Punkt ist zweifelhaft, ob in (jeder) Spülmaschine lang genug die Temperaturen erreicht werden, die Keime nachhaltig töten.

Wie kann ich Dichtungsgummis sterilisieren?2019-05-03T07:51:05+02:00

Dichtungsgummis sollten immer feucht sterilisiert werden, da sie sonst porös werden – am besten in kochendem Wasser auskochen.

Wie kann ich die Deckel für die Gläser sterilisieren?2019-05-03T07:50:39+02:00

Deckel für Einmachgläser sollten immer feucht sterilisiert werden – am besten in kochendem Wasser auskochen.

Wie kann ich Einmachgläser sterilisieren?2019-05-03T07:50:07+02:00

Die einfachste Methode ist das Auskochen. Dafür einen großen Topf mit ausreichend Wasser zum Kochen bringen und die Einmachgläser (und die Deckel sowie Dichtungsgummis) etwa 15 Minuten darin auskochen.

Bitte beachten: Wenn zur Befüllung Trichter oder Löffel/Kellen benutzt werden, sollten diese auch ausgekocht werden!

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3 Comments

  1. Doro 24. Juni 2020 at 18:41 - Reply

    Hallo Uwe,
    vor einiger Zeit, als der Holunder in voller Blüte stand, habe ich nach deinem Rezept den Sirup daraus gemacht. Er schmeckt sehr lecker!
    Nun habe ich davon 3 Flaschen á 0,50 l und 2 á 0,75 l bekommen. Weil ich diese Menge Sirup nicht so schnell aufbrauchen kann, habe ich sie im Kühlschrank deponiert.
    Nun habe ich gestern Abend eine weitere Flasche geöffnet; dabei zischte es aber verdächtig (so, als würde man eine Flasche mit kohlensäurehaltigem Getränk öffnen). Der Sirup schmeckte allerdings wie der in der ersten Flasche. Frage, ist das unbedenklich, oder ist der Sirup “gekippt” und sollte besser nicht mehr verbraucht werden?

    • Lina 13. Juni 2021 at 23:13 - Reply

      Hallo Doro – hier eine etwas späte Antwort: wenn man den Sirup in den Kühlschrank stellt, “zieht sich die Restluft in der Flasche zusammen”, so dass die Flasche beim Öffnen hörbar ploppt, wenn sie noch kalt ist. Das ist völlig unbedenklich, der Sirup war sogar gut luftdicht verschlossen. Alles gut!

  2. Fliesenspiegel 27. November 2021 at 16:50 - Reply

    Das erinnert mich an meine Oma, sie hat auch immer Holunder Sirup gemacht, man hat das gut geschmeckt.

    LG Imelda

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