Holunderblüten-Essig
Holunderblüten-Essig
Veröffentlicht am 4. Mai 2020 |
Lesezeit: 1 Minuten
Holunder-Essig habe ich 2015 zum ersten Mal angesetzt und dann etwas aus den Augen verloren, obwohl der feine Holundergeruch und Geschmack wirklich wunderbar in Salaten und Vinaigrettes aller Art zur Geltung kommen.
Neben Essig setze ich jedes Jahr einige Liter Holunderblüten-Sirup und für den sommerlichen Spontangenuss Holunderblüten-Saft an.
Rezept
Dauer: 15 Minuten
Zutaten (für 500 ml Holunder-Essig):
20 Holunderblüten-Dolden
500 ml Weißweinessig
Zubereitung:
Die Holunderblüten von Käfern und Fliegen befreien und in ein sterilisiertes Glas füllen. Mit dem Essig auffüllen, luftdicht verschließen und 10 Minuten bei voller Leistung im Dampfgarer abdämpfen.
Etwa 4 Wochen reifen lassen.
Einkochen – oft gestellte Fragen
Die einfachste Methode ist das Auskochen. Dafür einen großen Topf mit ausreichend Wasser zum Kochen bringen und die Einmachgläser (und die Deckel sowie Dichtungsgummis) etwa 15 Minuten darin auskochen.
Bitte beachten: Wenn zur Befüllung Trichter oder Löffel/Kellen benutzt werden, sollten diese auch ausgekocht werden!
Deckel für Einmachgläser sollten immer feucht sterilisiert werden – am besten in kochendem Wasser auskochen.
Dichtungsgummis sollten immer feucht sterilisiert werden, da sie sonst porös werden – am besten in kochendem Wasser auskochen.
Es gibt im Internet viele Quellen, die besagen, dass dies funktioniert. Ich rate hiervon ab: zunächst ist diese Methode sehr energie- und wasserintensiv. Zudem muss gewährleistet sein, dass in der Spülmaschine keinerlei Rückstände und Schmutzreste zum finden sind, was in einer Kontamination enden kann. Als letzter Punkt ist zweifelhaft, ob in (jeder) Spülmaschine lang genug die Temperaturen erreicht werden, die Keime nachhaltig töten.
Ja, allerdings nur die Gläser und nicht die Deckel und Dichtungsgummis (diese werden porös). Dafür den Backofen auf 130 °C vorheizen und die Gläser dann 40 Minuten sterilisieren.
Bitte beachten: Wenn zur Befüllung Trichter oder Löffel/Kellen benutzt werden, sollten diese auch sterilisiert werden!
Ja. Dafür die jeweilige Einstellung (Die Gebrauchsanleitungen der Gerätehersteller enthalten Tabellen zu Temperaturen, Programmen und Richtzeiten. Diese bitte beachten!) mit 100 % Dampf (und 100 °C) wählen und die Gläser, Deckel und Dichtungsgummis 45 Minuten dämpfen.
Die Gläser müssen dabei mit der Öffnung nach unten auf einem Gitter stehen und dürfen sich nicht berühren – selbiges gilt für Deckel und Dichtungsgummis.
Bitte beachten: Wenn zur Befüllung Trichter oder Löffel/Kellen benutzt werden, sollten diese auch sterilisiert werden!
Einmachgläser sollten direkt vor dem Befallen sterilisiert werden. Am besten ist es, wenn die Gläser aus dem Topf direkt gefüllt und sofort geschlossen werden.
Leider kann ich dazu keine genauen Angaben machen – und will es auch nicht. Wir haben uns so an Mindesthaltbarkeitsdaten gewöhnt, dass wir verlernen, unsere Sinne zu benutzen.
Die Haltbarkeit ist von vielen Faktoren abhängig: wie sauber gearbeitet wurde, in welchem Zustand die Lebensmittel waren, Zucker- und/oder Säureanteile, Bakterienaktivität, Temperaturen beim Sterilisieren oder Einkochen – es ist schlicht nicht vorhersagbar.
Ich versuche, eingemachte Lebensmittel schnellstmöglich zu verbrauchen und denke hier maximal von Saison zu Saison (auch das gilt wiederum nicht pauschal für alles!).
Wie immer gilt aber vor dem Konsum das Lebensmittel einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Riecht es gut? Sieht es gut aus? Schmeckt es normal?
Diese Frage wird mir sehr oft gestellt. Hierauf gibt es keine pauschale und keine befriedigende Antwort, weil dies von vielen Faktoren abhängt.
Ich rate dazu, geöffnete Lebensmittel schnellstmöglich zu verbrauchen. Wenn immer wieder Lebensmittel weggeworfen werden, weil nur ein Teil verbraucht und der Rest schlecht geworden ist, so empfiehlt es sich, in kleinere Gläser oder Flaschen abzufüllen, die dem tatsächlichen Verbrauch eher entsprechen.
Von vielen Faktoren. Generell sollte beim Einmachen sehr sauber gearbeitet werden. Das gilt für Kochutensilien, Oberflächen in der Küche, Einmachgläser und Flaschen sowie für die eigene Körperhygiene – Händewaschen ist Pflicht, manchmal empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen. „Sehr sauber“ bedeutet nicht „steril“ im klinischen Sinne, keimfreie Umgebungen verhindern z. B. eine erfolgreiche Fermentation (weil schädliche wie nützliche Bakterien getötet werden).
Ich sterilisiere Gläser beispielsweise vor dem Befüllen immer, Lebensmittel fülle ich heiß ab und koche sie meist im Dampfgarer ein.
Zudem setze ich mich vor dem Kochen eingehend damit auseinander, wie hoch beispielsweise der Salzgehalt oder der Säureanteil sein muss, welche Temperaturen beim Einkochen erreicht werden müssen und ob eine aerobe oder anaerobe Umgebung benötigt wird. Das erfordert etwas Recherche über das Rezept hinaus. Ebenso empfehle ich, sich mit der Materie des Einmachens theoretisch auseinanderzusetzen um die wichtigsten Zusammenhänge zu verstehen. Im Handel ist dafür einschlägige Literatur erhältlich.
Mindesthaltbarkeitsdaten sind KEINE Verfallsdaten. Das bedeutet, dass Lebensmittel mit überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht per se ungenießbar geworden sind. Es handelt sich hierbei um eine Art Garantie, bis wann das Lebensmittel bei richtiger Lagerung ohne Geschmacks- und Qualitätseinbußen verzehrt werden kann.
Also gilt: “abgelaufene” Lebensmittel NICHT wegwerfen, sondern prüfen. In der Regel sind Lebensmittel über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus genießbar.
Quelle: Wikipedia. “Mindesthaltbarkeitsdatum”, [online], https://de.wikipedia.org/wiki/Mindesthaltbarkeitsdatum, [17.05.2019]
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Holunder-Essig habe ich 2015 zum ersten Mal angesetzt und dann etwas aus den Augen verloren, obwohl der feine Holundergeruch und Geschmack wirklich wunderbar in Salaten und Vinaigrettes aller Art zur Geltung kommen.
Neben Essig setze ich jedes Jahr einige Liter Holunderblüten-Sirup und für den sommerlichen Spontangenuss Holunderblüten-Saft an.
Rezept
Dauer: 15 Minuten
Zutaten (für 500 ml Holunder-Essig):
20 Holunderblüten-Dolden
500 ml Weißweinessig
Zubereitung:
Die Holunderblüten von Käfern und Fliegen befreien und in ein sterilisiertes Glas füllen. Mit dem Essig auffüllen, luftdicht verschließen und 10 Minuten bei voller Leistung im Dampfgarer abdämpfen.
Etwa 4 Wochen reifen lassen.
Einkochen – oft gestellte Fragen
Die einfachste Methode ist das Auskochen. Dafür einen großen Topf mit ausreichend Wasser zum Kochen bringen und die Einmachgläser (und die Deckel sowie Dichtungsgummis) etwa 15 Minuten darin auskochen.
Bitte beachten: Wenn zur Befüllung Trichter oder Löffel/Kellen benutzt werden, sollten diese auch ausgekocht werden!
Deckel für Einmachgläser sollten immer feucht sterilisiert werden – am besten in kochendem Wasser auskochen.
Dichtungsgummis sollten immer feucht sterilisiert werden, da sie sonst porös werden – am besten in kochendem Wasser auskochen.
Es gibt im Internet viele Quellen, die besagen, dass dies funktioniert. Ich rate hiervon ab: zunächst ist diese Methode sehr energie- und wasserintensiv. Zudem muss gewährleistet sein, dass in der Spülmaschine keinerlei Rückstände und Schmutzreste zum finden sind, was in einer Kontamination enden kann. Als letzter Punkt ist zweifelhaft, ob in (jeder) Spülmaschine lang genug die Temperaturen erreicht werden, die Keime nachhaltig töten.
Ja, allerdings nur die Gläser und nicht die Deckel und Dichtungsgummis (diese werden porös). Dafür den Backofen auf 130 °C vorheizen und die Gläser dann 40 Minuten sterilisieren.
Bitte beachten: Wenn zur Befüllung Trichter oder Löffel/Kellen benutzt werden, sollten diese auch sterilisiert werden!
Ja. Dafür die jeweilige Einstellung (Die Gebrauchsanleitungen der Gerätehersteller enthalten Tabellen zu Temperaturen, Programmen und Richtzeiten. Diese bitte beachten!) mit 100 % Dampf (und 100 °C) wählen und die Gläser, Deckel und Dichtungsgummis 45 Minuten dämpfen.
Die Gläser müssen dabei mit der Öffnung nach unten auf einem Gitter stehen und dürfen sich nicht berühren – selbiges gilt für Deckel und Dichtungsgummis.
Bitte beachten: Wenn zur Befüllung Trichter oder Löffel/Kellen benutzt werden, sollten diese auch sterilisiert werden!
Einmachgläser sollten direkt vor dem Befallen sterilisiert werden. Am besten ist es, wenn die Gläser aus dem Topf direkt gefüllt und sofort geschlossen werden.
Leider kann ich dazu keine genauen Angaben machen – und will es auch nicht. Wir haben uns so an Mindesthaltbarkeitsdaten gewöhnt, dass wir verlernen, unsere Sinne zu benutzen.
Die Haltbarkeit ist von vielen Faktoren abhängig: wie sauber gearbeitet wurde, in welchem Zustand die Lebensmittel waren, Zucker- und/oder Säureanteile, Bakterienaktivität, Temperaturen beim Sterilisieren oder Einkochen – es ist schlicht nicht vorhersagbar.
Ich versuche, eingemachte Lebensmittel schnellstmöglich zu verbrauchen und denke hier maximal von Saison zu Saison (auch das gilt wiederum nicht pauschal für alles!).
Wie immer gilt aber vor dem Konsum das Lebensmittel einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Riecht es gut? Sieht es gut aus? Schmeckt es normal?
Diese Frage wird mir sehr oft gestellt. Hierauf gibt es keine pauschale und keine befriedigende Antwort, weil dies von vielen Faktoren abhängt.
Ich rate dazu, geöffnete Lebensmittel schnellstmöglich zu verbrauchen. Wenn immer wieder Lebensmittel weggeworfen werden, weil nur ein Teil verbraucht und der Rest schlecht geworden ist, so empfiehlt es sich, in kleinere Gläser oder Flaschen abzufüllen, die dem tatsächlichen Verbrauch eher entsprechen.
Von vielen Faktoren. Generell sollte beim Einmachen sehr sauber gearbeitet werden. Das gilt für Kochutensilien, Oberflächen in der Küche, Einmachgläser und Flaschen sowie für die eigene Körperhygiene – Händewaschen ist Pflicht, manchmal empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen. „Sehr sauber“ bedeutet nicht „steril“ im klinischen Sinne, keimfreie Umgebungen verhindern z. B. eine erfolgreiche Fermentation (weil schädliche wie nützliche Bakterien getötet werden).
Ich sterilisiere Gläser beispielsweise vor dem Befüllen immer, Lebensmittel fülle ich heiß ab und koche sie meist im Dampfgarer ein.
Zudem setze ich mich vor dem Kochen eingehend damit auseinander, wie hoch beispielsweise der Salzgehalt oder der Säureanteil sein muss, welche Temperaturen beim Einkochen erreicht werden müssen und ob eine aerobe oder anaerobe Umgebung benötigt wird. Das erfordert etwas Recherche über das Rezept hinaus. Ebenso empfehle ich, sich mit der Materie des Einmachens theoretisch auseinanderzusetzen um die wichtigsten Zusammenhänge zu verstehen. Im Handel ist dafür einschlägige Literatur erhältlich.
Mindesthaltbarkeitsdaten sind KEINE Verfallsdaten. Das bedeutet, dass Lebensmittel mit überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht per se ungenießbar geworden sind. Es handelt sich hierbei um eine Art Garantie, bis wann das Lebensmittel bei richtiger Lagerung ohne Geschmacks- und Qualitätseinbußen verzehrt werden kann.
Also gilt: “abgelaufene” Lebensmittel NICHT wegwerfen, sondern prüfen. In der Regel sind Lebensmittel über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus genießbar.
Quelle: Wikipedia. “Mindesthaltbarkeitsdatum”, [online], https://de.wikipedia.org/wiki/Mindesthaltbarkeitsdatum, [17.05.2019]
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Hallo Uwe, mmh das hört sich total gut an. Kann ich mangels Dampfgarer den Holunderblüten-Essig auch im Backofen haltbar machen?
Hallo Anita! Ich rate Dir, die Gläser dann in einem Topf abzukochen. Gläser in den Topf schichten, Wasser auffüllen bis die Gläser bedeckt sind, aufkochen, 10 Minuten sieden lassen, im Wasser abkühlen lassen. Sollte eine recht vergleichbare Wirkung haben.
Hallo Uwe,
nachdem ich reichlich Blüten für den Sirup ernten konnte, ist mir Dein Rezept für den Blütten Essig über den Weg gelaufen und gleich ein paar Gläser davon gemacht. 3 Wochen gewartet. Das Ergebnis super, wird in Zukunft jedes Jahr auf der Agenda stehen.
Die Rezept sind immer alle sehr ansprechend.
Danke Dir, Roland! Den Essig liebe ich auch sehr!