Als ein deutscher Botaniker den japanischen Staudenknöterich vor 200 Jahren nach Europa brachte, tat er dies mit einer hehren Absicht: die Pflanze sollte als Viehfutter, Äsungspflanze für Rotwild und Deckungspflanze für Fasane dienen. Dazu war sie aber nicht geeignet und breitet sich seither invasiv und rasend schnell aus, gefährdet dabei die heimische Biodiversität.

Eine geeignete Strategie zur Eindämmung ist also das Aufessen, wie Felix Schneider aus dem Restaurant Sosein mit einem Augenzwinkern sagt. Dabei sei aber zugleich angemerkt, dass nur die ganz frischen und jungen Triebe des Itadori zum (limitierten) Verzehr geeignet sind – und das auch nur in geringen Mengen. Itadori enthält Oxalsäure, und je älter die Pflanze ist, desto höher ist die Konzentration, von einem Konsum jedes anderen Pflanzenteils neben den jungen Trieben wird strikt abgeraten.

Die jungen Sprossen des Itadori sind genießbar

Nach dem Ausflug auf die Hopfenfelder von Bio-Bauer Markus Eckert und dem Sammeln von Hopfensprossen begleitete ich Felix Schneider zum Ernten von Itadori. Neben Spargel und Rhabarber ist Itadori ein weiteres schmackhaftes und besonderes Produkt des Frühlings, das während der nur etwa 2 Wochen dauernden Mikrosaison direkt aus der Natur auf den Tellern des Zwei-Sterne-Restaurants landet.

Die jungen Sprosse lassen sich dabei ähnlich wie Rhabarber oder Spargel zubereiten, also z. B. roh marinieren oder dämpfen. Itadori hat einen säuerlichen Geschmack und hinterlässt aufgrund der Oxalsäure einen leichten pelzigen Geschmack auf der Zunge.

In diesem Video erklärt Felix Schneider, wie Itadori zubereitet werden kann:

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Ein Hinweis zum Sammeln: Itadori findet sich oft neben Wegen in der Nähe kleiner Bachläufe oder in der Nähe von Kleingärtnerkolonien. Typischerweise sind das Orte, an denen die Ausbreitung der Pflanze mit Unkrautvernichtungsmitteln eingedämmt wird. Ein Sammeln hier empfiehlt sich also nicht, solange es unklar ist, ob Unkrautvernichtungsmittel ausgebracht wurden.