Unweit des Pariser Louvre befindet sich seit 1820 das “E. Dehillerin“, ein Küchenfachgeschäft, wie es auch in einem dieser vielen Fantasy-Epen vorkommen könnte. Hohe Decken, hohe Holzregale, verwinkelte, lange Gänge und Zinn- und Kupferwaren aller Orten.
Die Zeit scheint in diesem Laden stehen geblieben, die feilgebotene Ware ist massiv und für die lebenslange Begleitung des stolzen Besitzers ausgelegt. Pfannen jedweder Größe türmen sich auf Tischen, hängen an Wänden und stapeln sich feinsäuberlich nach Durchmessern geordnet in eigens dafür gebauten Regalen. Dazwischen: Kasserollen aus Kupfer, handbehauen, Mandolinen, Koch- und Schöpflöffel aus Messing.
Beeindruckend finde ich auch die Back-Abteilung: Spritzformen jeglicher Größe und Öffnung, Schüsseln, Töpfchen und Werkzeug für das Zuckerhandwerk, Tarte- und Timbale-Formen, Kuchenbleche, Paletten und Gärkörbe.
Das “E. Dehillerin” gleicht mehr einer Eisenwarenhandlung als einem Küchenfachgeschäft, doch ich merke, dass diese Beobachtung der Gewöhnung an qualitativ eher schlechte Warenportfolios geschuldet ist. Es beschleicht mich dieses seltsam wohlige Gefühl, dass es sie noch gibt, die guten Sachen, die Erkenntnis zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.
Ich kaufe unterschiedliche Tarte-Formen, sie komplettieren mein Sortiment und ich weiss, dass mich diese wohl mein Küchenleben begleiten werden. Gerne hätte ich mehr mitgenommen, schwere, schmiedeeiserne Pfannen haben es mir angetan, ebenso diverse Anstellringe und Ausstechformen, wegen der Gewichtsbeschränkung im Flugzeug war dies jedoch nicht möglich.
Wer also Paris besucht, sollte eine Stunde (oder zwei) für eine Stippvisite bei “E. Dehillerin” einplanen. Und große Taschen mitbringen.
E. Dehillerin
18 et 20 rue Coquillière
75001 Paris
Mehr Food & Travel
Peranakan-Küche, Kopi, Tekka Market in Little India und Level 33 (Singapur, Tag 2)
Am zweiten Tag probiere ich ein typisches Frühstück, erkunde Little India sowie den Tekka Market und berichte vom Besuch des Restaurant Candlenut.
Auf kulinarischer Tour durch Namibia (1)
Anfang Juli tourte ich eine Woche kulinarisch durch Namibia. Heute: die endlosen Weiten der Namib und zartes Wild...
Auf zur kulinarischen Entdeckerreise nach Singapur: Morgen geht’s los!
Die Koffer sind gepackt, die Akkus geladen, das Programm steht: Morgen geht es für eine Woche nach Singapur, um die Löwenstadt kulinarisch zu erkunden.
Ein phantastischer Laden !
Unbedingt empfehlenswert. Man hat den Eindruck, es gibt nichts, was es dort nicht gibt.
Der “Eisenwarenladen” ist meine persönliche Sucht geworden, in die ich viele, viele Sous investieren könnte, wenn ich sie hätte. Aber ab und zu eine kleine Casserole oder ein paar Timbaleförmchen sind schon drin und ich freue mich immer wieder darüber, wenn ich damit arbeite.
Es lohnt sich wirklich, sich gutes Zeug zuzulegen.